„Noi non siamo carnevalisti“, und so ist es eigentlich die Höchststrafe, am Faschingssamstag ins Rheinland zu fahren. Nun hat wohl jede Ecke dieser Welt ihr Brauchtum, das dem Rest der Welt eher fremd sein mag; aber kostümierte Menschen im Gästeblock und stundenlange Faschingsmusik, da drehst Du durch.
Die Gegenseite beging ihre Festtage, wie man sie eben begeht und so war der Einlauf der Leverkusener Ultras durchaus eine Schau. Das Schwein an die Trommel und den Sombrero hatte auch schon einer auf. Ob Doc Martens das Schuhwerk der Wahl waren, konnte auf die Entfernung nicht gesehen werden. Dafür gab’s dann zum Einlaufen ein Spruchband mit einem Karnevalsslogan und Ansage an unsere Mannschaft, dass es heute im Bayern-Kasten klingeln sollte.
Danach sollte es in der ersten Halbzeit aber mal gar nicht aussehen. Beide Defensivreihen überzeugten in den ersten 45 Minuten, so dass es kaum zu Torchancen kam. Als neutraler Beobachter hätte man auch das Wörtchen „langweilig“ in die Runde werfen können. Als Bayernfan freut man sich ja aber durchaus auch mal über etwas Spannung und Gegner, die sich nicht wie die Lämmer zur Schlachtbank führen lassen.
Die Leverkusener starteten dementsprechend auch forsch in die zweite Halbzeit und kamen zu den ersten Chancen, die den Auftakt für ein deutlich rassigeres und ansehnlicheres Spiel geben sollten. Gerade nach der Einwechslung von Thomas Müller und in der Endphase verbuchten auch wir nochmal ein paar gute Einschussmöglichkeiten. Am Ende ging das 0:0 mit zehn Mann aber auch ganz in Ordnung. Ist ja nicht so, dass in der Bundesliga ähnlich wie in anderen europäischen Ligen eine Mannschaft mit Sieben-Meilen-Stiefeln direkt hinter uns herwetzen würde.
Dem Gästeblock schien das knappe Spiel heute recht zu gefallen und mit zunehmender Würze im Spiel wurde auch die Stimmung im Gästeblock nochmal besser und das Pöbeln ging auch leichter von den Lippen. Soll heißen: Erste Hälfte ganz okay, nach der Pause dann sogar ganz erfreulich. So kann‘s weitergehen.
Ein Dankeschön geht noch an die anwesenden Bochumer.
Die Bilder vom Spiel gibt es hier: suedkurve-muenchen.org