Ich mag jetzt nicht extra nachzählen, wie oft wir mit dem FC Bayern zum Gastspiel an der Autobahnausfahrt in Sinsheim gastiert haben, kann aber zumindest anmerken, dass es mit der Zeit nicht besser wird und es immer noch eine der unattraktivsten Destinationen im großen Bundesligazirkus ist. Vermutlich dürfen sich die Hoppenheimer nächstes Jahr dann mit Ingolstadt um die Krone in der Kategorie „Sinnlosestes Auswärtsspiel“ streiten.
Nun ja, immerhin liegt Sinsheim in Wochenendticket-Reichweite und somit konnte das Spiel zumindest kostengünstig erreicht werden. Dass das allein noch kein Anreiz ist, sich auf die kurze Reise zu begeben, konnte man dann beim Zählen der Mitfahrer begutachten. War nicht so der Hit, Zugfahrerszene werden wir wohl keine mehr. Schade, denn oft genug hört man ja Beschwerden, dass man meistens für viel Geld mit dem Bus fahren muss und der Erlebnisfaktor ist mit der Eisenbahn ja meistens auch höher.
Ansonsten ist der Spieltag eigentlich schnell erzählt. Nachdem es in Sinsheim traditionell sehr eng im Gästeblock zugeht, haben wir dieses Jahr versucht, uns anders aufzustellen, was dem Feedback aus der Kurve nach auch ganz gut funktioniert hat. Der Standort der Trommeln war zwar etwas gewöhnungsbedürftig und auch die Mitmachquote ließ oftmas etwas zu wünschen übrig, aber für Sinsheim war’s trotzdem ein passabler Auftritt mit verhältnismäßig wenig Tiefen. Schade war diesmal aber, dass die Sitzplätze deutlich weniger Elan zeigten als in den Vorjahren. Während letztes Jahr noch weite Teile des oberen Sitzplatzbereichs beinahe über die gesamte Spieldauer standen, ließen es die Bayernfans dort heute ziemlich gemächlich angehen. Nun gut, auch hier gilt: Wer nicht will, hat Pech gehabt und braucht hinterher nicht meckern.
Das Spiel an sich verlief auch unspektakulär. Dante wollte es zwar wieder extra spannend machen, aber Modeste mag gegen den großen FC Bayern wohl kein Tor schießen. Hatte seine Lustlosigkeit ja bereits im Hinspiel unter Beweis gestellt. Also gut, dann geht eben alles den gewohnten Gang. Bundesliga ist halt nicht Europapokal und so werden Fehler eben weniger konsequent bestraft. Dafür markierte Sebastian Rode dann mit einem schönen Tor ein paar Minuten später den Führungstreffer. Entschieden war das Spiel damit noch nicht, ihre wenigen Gelegenheiten zum Ausgleich ließen die Hoppenheimer aber verstreichen und so wäre es beim 1:0 geblieben, hätten sich die blau-weißen in letzter Minute nicht noch selbst ein verspätetes Osterei ins Nest gelegt.
Nach dem Spiel schnell alles zusammengepackt, ein paar Weghalbe am Busparkplatz gekauft und ab zum Bahnhof.
Sinsheim – es hilft ja nichts, wir seh’n uns wieder.
Danke auch an die Freunde aus Jena, die uns in Sinsheim beehrt haben.