Woran merkt man als Bayernfan, dass der Laden von Jahr zu Jahr heftiger boomt? Gut, da gibt’s zum einen die Jahreshauptversammlung, die dieses Jahr irgendwie ein bisschen zäh daherkam, selbst das eigentliche Highlight – die Wortmeldungen am Ende – sorgten von der Verkündung des Freibiers einmal abgesehen für wenig Jubel und Trubel. Neben den Zahlenrekorden in der Rudi-Sedlmayer-Halle ist aber auch das Gastspiel im Berliner Olympiastadion ein guter Indikator dafür, wie groß der Hype um den FCB derzeit ist. Wurden einem bis vor kurzem die Eintrittskarten für Begegnungen bei der Hertha quasi noch hinterhergeschmissen, musste diesmal schon ordentlich Arbeit investiert werden, um alle Mitfahrer aus den 8 DHSR-Bussen mit Eintrittsberechtigungen zu versorgen. An der Stelle auch mal ein Dankeschön an die Leute, die sich hierfür immer wieder den Arsch aufreissen.
Nachdem sich bei eisigen Temperaturen noch ein Glühwein genehmigt wurde, ging es zu den Choreohelfern ins Stadion, die dort schon über eine Stunde am werkeln waren. Leider war ihr Engagement dieses Mal nur kurzzeitig von Erfolg gekrönt, da die Blockfahne nach kurzer Zeit leider kaputt ging. Dem Kleber war wohl auch ein bisschen kalt geworden. Immerhin für einige Momente erstrahlte im Gästeblock aber das e.V. Logo umrandet von roten und weißen Folien.
Abgesehen von den üblichen Tifo-Materialien gab es bei uns Auswärtsfans dann heute noch ein weiteres Element, das die Erfassung durch das Auge bedurfte. Nämlich ein Spruchband zur Räumung – entgegen anderslautender Versprechungen – des Protestcamps von Geflüchteten am Sendlinger Tor:
In dem Zusammenhang auch ein dickes Thumbs-Up an die Sektion Rosenheim, die am Abend vor dem Spiel richtig fix geschalten haben. Refugees Welcome und schöne Grüße nach Malmö, Babelsberg natürlich ganz besonders an die Freunde von USP, die uns heute wieder mit zwei Autobesatzungen unterstützten.
Den Gästen wude von der Südkurve diesmal ein Tifo geboten, der unserer Einschätzung nach nicht an die beiden vorherigen Gastspiele in Berlin heranreichte. Der Deutscher-Meister-Faktor fiel diesmal eben weg und das Wetter tat gemeinsam mit dem bis zum Ende nicht-entschiedenen Spiel sein übriges dazu. Die zweite Hälfte war beim Support eher von Liedern und mehr Melodie geprägt, was zumindest subjektiv auch bei diesen Temperaturen leichter von den Lippen ging.
Die Heimkurve war bei uns öfter zu hören und machte insgesamt einen recht geschlossenen Eindruck. In Zeiten moderner Stadien ist es doch auch irgendwie immer recht cool, mal wieder eine Kurve zu sehen, die wirklich noch in einer Kurve steht. Das hat mittlerweile irgendwie wieder einen ganz besonderen Flair.
Sonst gibt es wenig berichtenswertes über den Ausflug in die Hauptstadt. Dass der FC Bayern aus dem wenig berauschenden Fußballspiel als Sieger hervorging war so erfreulich wie wenig überraschend – nämlich sehr. So ging es mit drei Punkten zurück nach München. Aus die Maus.