Genau auf den Tag des Pokalfinales letztes Jahr vor 40 Jahren hat der FC Bayern mit dem erstmaligen Gewinn des Europapokals der Landesmeister beim Finale gegen Atletico Madrid im Brüsseler Heysel-Stadion die sogenannten goldenen 70er Jahre eingeleitet. Eine Zeit, die für die Popularität unseres Vereins nicht unerheblich ist und viele große, mit unserem Verein verbundene Spielerpersönlichkeiten hervorgebracht hat. In den letzten Jahren hat unsere Gruppe viel getan, damit Ereignisse und Persönlichkeiten aus der Zeit davor aus der Vergessenheit geraten, die damals von den goldenen 70ern und ihren Protagonisten überschattet wurden. Unserer Meinung nach hat zum Beispiel Kurt Landauer erst die Grundsteine der späteren Erfolge legen müssen. Doch natürlich und als logische Konsequenz sind für uns auch die späteren Ereignisse wertvoller Teil der Geschichte unseres Vereins und damit unserer Identität. Und dass der Europacup für uns eine gewisse Rolle spielt, kann jeder sehen, der mit offenen Augen durch das Leben geht. Der Gewinn unseres Cups 2013 war eines der herausragenden Ereignisse in der Gruppengeschichte und wir verbinden unzählige Geschichten und Erlebnisse mit unseren Reisen durch Europa, die immer den Henkelpott als Ziel hatten und haben. Egal, ob wir uns auf die Geschichte des Vereins in den 70ern, den Gewinn des Cups als Krönung der vorletzten Saison oder das Ziel unserer kommenden Reisen beziehen, zählt für uns: GESTERN, HEUTE, MORGEN – WE ARE THE KINGS OF THE CUP!
Besagtes Spruchband aus dem Pokalfinale haben wir bei unserem Gastspiel in Gelsenkirchen mit einer Choreographie zu Ehren der damaligen Mannschaft aufgegriffen. An der Plexiglasscheibe reckten die Helden von damals den Cup in die Höhe, dahinter rahmten hunderte selbstgemachte und bemalte Europapokale aus Pappe unser Vereinslogo ein und im Oberrang an der Brüstung konnte jeder nachlesen, worum es bei der Choreo ging: EUROPAPOKALSIEGER 1974.
Die Südkurve legte heute im Schalker Gästeblock mit einem ordentlichen Auftritt los. Der flachte aber leider zunehmend ab und mit der zweiten Halbzeit konnte man nicht mehr zufrieden sein. Das kann mal passieren und muss jetzt nicht tot diskutiert werden. Unserem Anspruch hat der Auftritt jedenfalls nicht genügt. Die Mannschaft präsentierte sich genauso zerfahren und so war hier heute nicht mehr als ein Unentschieden zu holen. Ist halt so. Die Schalker Kurve zeigte heute ebenfalls eine nette Choreo, der anschließende Heimauftritt wird auch nicht unbedingt in Erinnerung bleiben. Liegt vielleicht daran, dass die halbe Szene irgendwo rumschleicht, in den Gästeblock glotzt und Fotos macht. Es muss jeder selber wissen, wie er das macht und ob er das cool findet. Für uns war es einfach nur nervig.
Nachdem wir vor dem Spiel auf den verschiedensten Wegen nach Schalke gekommen waren, bemühten wir uns nach dem Spiel um einen geschlossenen Abmarsch mit den anderen Gruppen. Am Busparkplatz war überraschenderweise ein recht großes Polizeiaufgebot, das uns mit irgendwelchen Machtspielchen noch eine Weile aufhalten wollte. Dabei hatte man über die Fanprojekte vor dem Spiel angekündigt, am heutigen Tag unter keinen Umständen aufzutauchen, egal was passiert. Ätzend wie man versucht, uns Fans als Spielball für Intrigen und Geschachere um die Finanzierung von überdimensionierten Polizeieinsätzen zu missbrauchen.
Unser Dank gilt unseren Ausgesperrten, die inzwischen in deutlich reduzierter Anzahl mit uns mitreisen. Um sich nicht unterkriegen zu lassen. Wessen Liebe zu Bayern München ist größer als die Eure … Gerade bei Spielen wie diesem muss man das hervorheben. Die zahlreichen jungen Mitstreiter, die ohne Karte nach Schalke gefahren sind und auch keine mehr bekommen haben, konnten an diesem Spieltag für einen Tag erleben, was Ihr wöchentlich erleidet. EHRE DEN AUSGESPERRTEN!
Bilder vom Spiel in Gelsenkirchen findet Ihr hier.