Nach der knackigen Niederlagen-Serie zum Ende der Saison bot der Abschlussspieltag gegen Mainz nochmal die Möglichkeit, sich mit einem Sieg in die Sommerpause zu verabschieden. Das 2:0 dürfte vielen aber nicht allzu genau in Erinnerung bleiben, denn das ausgeschenkte Freibier legte doch einen dichten Schleier in die Kurve.
Ganz unabhängig von der Anzahl der gesammelten Biermarken war auch den Nüchternsten unter uns nicht bewusst, dass Bastian Schweinsteigers Tor kurz nach der Halbzeit sein letztes für den FC Bayern sein sollte. Wir hätten uns sicher alle einen schönen Rahmen für eine ordentliche Verabschiedung eines solch verdienten Spielers gewünscht und keinen für die Fans überraschenden Arbeitgeberwechsel in der Sommerpause. In unseren modernen Fußballzeiten geht es aber eben häufig schneller als das den Anhängern auf der Tribüne lieb ist. Aufgeschoben ist in diesem Fall ja aber nicht aufgehoben, nach Manchester kommen wir ja ohnehin einmal pro Saison. Da können wir Basti dann auch den ultimativen Reiseführer zu Manchesters Pubs und All-you-can-eat-Buffets übergeben. Hätte er mal vorher Bescheid gesagt, hätten wir ihm den einen oder andern Tipp mit auf den Weg gegeben.
Bevor es fantechnisch für Basti auf der Insel weniger bunt wird, bekam er heute zum Einlaufen der Mannschaften nochmal eine kleine Chaos-Choreo zu Ehren der 25. Meisterschaft präsentiert. Biergeschwängert schleppte sich die Kurve im Anschluss durch die Begegnung, die nicht als Sternstunde des Tifo in Erinnerung bleiben wird.
Beinahe schon traditionsgemäß von uns und auch den anderen Gruppen gab es Spruchbänder für die Freunde vor den Stadiontoren. Für manche waren es die letzten Leidensminuten. Ein Dankeschön geht auf jeden Fall an die Ausgesperrten, dass sie trotz dieser Scheißsituation Woche für Woche weiter mit unterwegs sind, um die Rot-Weißen Fahnen gemeinsam mit uns hochzuhalten.
Außerdem warf der FIFA-Kongress seine Schatten voraus und wurde vom Inferno und Red Fanatic mit Spruchbändern bedacht. Während der Wunsch nach einer Entmachtung Blatters sogar tatsächlich Wirklichkeit wurde, blieb der Abstieg der Blauen, der später gefordert wurde, leider nur ein Traum.
Man könnte jetzt sicher noch ein paar nette Worte zur Übergabe der Schale schreiben, aber wenn man ehrlich ist, läuft das mittlerweile ja alles sehr routinemäßig ab und selbst die Weißbierduschen wirken teilweise mehr gezwungen als sonst irgendwas. Beinahe wäre es dann sogar noch tragisch geworden. Thomas Müller versuchte sich kurz als Vorsänger und hätte einen mehr als abenteuerlichen Abgang vom Zaun gemacht, wenn unsere Jungs auf dem Podest nicht mit schneller und kräftiger Hand zugepackt hätten. Wir Ultras kümmern uns natürlich gern um die Gesunderhaltung unserer Spieler.
Die Regenschauer beim anschließenden Meistermarsch waren dann dem eigenen Wohlempfinden nicht wahnsinnig zuträglich, aber immerhin schien die Polizei ihren Spaß dran zu haben, denn diese zögerten mit mehreren Machtproben das Ende desselbigen hinaus. Damit’s auch eine echte Meisterfeier ist, dürfen natürlich auch pöbelnde, provozierende und manisch schauende USK’ler nicht fehlen.
Zum Ende der Saison bleibt also alles beim Alten. Die Bullen nerven und Bayern ist Meister.
Ein Dankeschön geht abschließend noch an die mittrinkenden Freunde aus St. Pauli, Jena und Bochum.
Auf die 25. Cheers!