Topspiel in der Bundesliga und der Trubel darum hält sich in Grenzen. Das Highlight ist nur noch der FC Bayern an sich. So war zumindest die allgemeine Attitüde vor dem Spiel bei Bier und Chilli am Streetworkbus-Substitut.
Tja, denkste. Der Favre ist ein Trainerfuchs und hat da auch gar keine schlechte Mannschaft auf dem Feld. Dann fehlt bei uns Ribery, Arjen Robben muss vom Feld und schon stehen wir relativ mittellos vor dem gegnerischen Abwehrriegel. Hinten wird dick gepatzt und dann verliert man auch mal wieder zu Hause. Kein Beinbruch und vielleicht sogar eine kleine Warnung zum richtigen Zeitpunkt, aber gerne verliert man natürlich nicht zu Hause.
In der Kurve haben wir mit der Niederlage nicht unbedingt den besten Umgang gefunden. Das wäre bei einem zweistelligen Punktevorsprung nämlich eine Scheißegal-Einstellung gewesen und ein Tifo, der sich gewaschen gehabt hätte. So war’s dann eher so lala. Die ersten zwanzig Minuten waren eigentlich eine ganz feine Heimspielstimmung. Die Klassiker wie Einklatschen oder eingehakt hüpfen gehen mittlerweile fast immer vernünftig weg. Aber irgendwie ist das dann doch auch ein bisschen ein Feigenblatt, wenn man nur bei zwei, drei quasi einstudierten Dingen laut mitsingt und sich sonst eher weniger mitreißen lässt. Wie gesagt, generell war das jetzt kein katastrophaler Auftritt, nur sollte unser Anspruch ganz unabhängig vom Spielstand halt nicht der irgendeiner 08/15 Kurve in Deutschland sein, die bei zwei, drei Liedern immer laut ist und sich sonst aufs Fußballschauen beschränkt. Wir sind der FC Bayern in der Kurve und auf dem Platz.
Einem besonderen Mitglied des FCB gratulierten wir heute vor Anpfiff per Spruchband zum 100. Geburtstag. Otto Schwab ist seit 1934 Mitglied beim FC Bayern, hat als Torhüter über 500 Spiele für die zweite Mannschaft absolviert und trägt heute den Mitgliedsausweis mit der Nummer 1 bei sich. Ois Guade, wir hoffen, es folgen noch viele Geburtstage.
Das zweite Spruchband heute war für einen Freund aus Bochum, der bei einem Heimspiel Zivilcourage gegen Rassisten zeigte. Wie so häufig hält sich die Dankbarkeit offizieller Stellen aber in Grenzen, wenn sich jemand engagiert gegen rechtsradikale Umtriebe zeigt und so darf unser Freund die Spiele nun durch die Stadiontore bzw. in Kneipen verfolgen. „Alles richtig gemacht und trotzdem ausgesperrt – Durchhalten Ruben!“
Auf der Gegenseite konnten sich die Gladbacher über einen Sieg freuen. Dafür hielt sich die Lautstärke, die bei uns ankam, aber weitgehend in Grenzen. Da hatten andere Vereine bei ganz anderen Spielständen bessere Auftritte. Man kann den Gladbachern allerdings zu Gute halten, dass sie unter anderem aufgrund der UEFA-Cup-Teilnahme mittlerweile zum 15. Mal in dieser Saison an einem Sonntag antreten mussten. Auch wenn das wahrscheinlich keine Szene gerne zugibt, machen sich Europapokalsaisons und ungünstige Ansetzungen irgendwann halt auch bei den Auswärtsfahrerzahlen bemerkbar.
Ein Dankeschön geht zum Ende des Berichts an die Freunde von Ultras Bochum, die sich teilweise das ganze Wochenende bei uns in München aufhielten.
Die Bilder vom Heimspiel gegen Gladbach gibt’s hier.