Ausschlafen beim Auswärtsspiel ist zwar per se mal ein geiles Ding, die Aussicht, den Nachmittag im Augsburger Industriegebiet zu verbringen, flasht aber relativ wenig. Da man diese Saison ja aber eh noch hingemusst hätte, nimmt es also dankbare Sonntagsdestination dann doch gerne an und schwingt sich motiviert in die Eisenbahn.
Stadion und Umfeld kennt jeder, braucht man also nicht viele Worte drüber verlieren, genauso wie über die katastrophale Fehlplanung des Gästeblocks, die wie jedes Jahr dazu führte, dass man an einigen Stellen so viel Platz wie im Auswärtsblock der Hoppenheim-Fans hatte, während die Leute an anderer Stelle beinahe erdrückt werden.
Trotzdem knüpfte die Südkurve an die beiden vorangegangenen Auftritte an und legte einen nicht zu verachtenden Auftritt hin. Mit den Spielen in Leverkusen und Bochum lag die Latte entsprechend hoch, aber wenn überhaupt dann wurde sie nur knapp gerissen. Besonders dadurch, dass das neue Lied auf die Melodie des Ska-Punk Hits „Figli della Stessa Rabbia“ der italienischen Band Banda Bassotti trotz etwas höherer Anforderungen an Melodie und Text sofort gut angenommen wurde, war das ein sehr abwechslungsreicher und in weiten Teilen auch lauter Auftritt. Wenn wir so weitermachen, wird es auf den Rängen eine fabulöse Rückrunde.
Auf dem Rasen dominierte der FC Bayern und zeigte den Schwaben mal, was europäischer Spitzenfußball ist. Bei der Chancenverwertung wurde dann allerdings etwas geschlampert, so dass die Augsburger mit einem 1:3 noch gut davonkamen. Dabei stand die Abwehr auch ohne hauptberuflichen Innenverteidiger sehr ordentlich.
Die erneute Verletzung eines grundsympathischen Typen wie Holger Badstuber lässt natürlich auch die Kurve nicht kalt. Neben einigen Sprechchören und Gesängen gab es für Holger auch noch ein Spruchband: „Immer weiter machen! Niemals aufgeben, Holger!“ Wir wollen ihm auch nochmal von dieser Stelle eine schnelle Genesung wünschen.
Alles in allem war es am Ende für uns doch ein schöner Sonntag geworden. Zur Freude des Arbeitgebers war man als zusätzliches Schmankerl auch wieder zu einer sozialverträglichen Zeit zu Hause.
Ein Dankeschön geht noch raus an die mitgereisten Jenenser und Bochumer.