SKB HSV 13.09.2025

Vorwort
FC Bayern München – RB
SV Wehen Wiesbaden – FC Bayern München
FC Augsburg – FC Bayern München
Was hier und da passiert

Vorwort

Servus Bayernfans,

drei Spiele, drei Siege – ein gelungener Start in die neue Spielzeit liegt hinter uns. Das Konstrukt von RB wurde auf dem Rasen überrollt und etwas überraschend mit sechs Toren nach Hause geschickt. Das war ein Auftakt nach Maß und hoffen wir, dass das gezeigt hat, wohin es in diesem Jahr sportlich geht. Auf den Rängen war es dagegen weniger euphorisch. Insgesamt hat es schon gepasst, die Erweiterung durch die neuen Standorte von Colegio und Rebels machte sich sowohl akustisch wie auch optisch bemerkbar. Und in einigen Momenten war gut zu hören, was in der Südkurve steckt. Doch wie so oft, wir nutzen nicht immer unser volles Potential. Definitiv ein Punkt, an dem wir arbeiten werden.

Großes Thema am ersten Spieltag war die Trikotaktion der Südkurve, die von einer kleinen Blockfahne begleitet wurde. Die Aktion war ein voller Erfolg und ein starker Ausdruck des Wunsches nach einem identitätsstiftenden Bayerntrikot!

Bei den beiden bisherigen Auswärtsspielen lief es dagegen etwas anders. Während die Kurve zweimal von Anfang bis Ende motiviert war, waren die Spiele deutlich spannender als es sein hätte müssen. Klar, beide Partien wurden letzten Endes völlig verdient gewonnen, dass aber in Wiesbaden eine 2-Tore-Führung innerhalb weniger Minuten hergegeben wurde und in Augsburg nach einer 3-0 Führung die letzten Minuten gezittert werden musste, war etwas unnötig. Natürlich jammern auf hohem Niveau, aber gerade mit Blick auf künftige, stärkere Gegner sollten die Nachlässigkeiten in der Defensive schnellstmöglich abgeschaltet werden.

Die Kurve dagegen überzeugte bei beiden Spielen und gerade ein neues Lied auf einen bekannten Kiss Hit schlug gleich ordentlich ein. Das hat Laune gemacht und daran wollen wir die nächsten Spiele logischerweise anknüpfen.

Zwei Auslosungen standen seit dem letzten SKB auch noch auf dem Programm, die beide nicht ganz so nach unseren Vorstellungen liefen. Unter der Woche nach Köln, da kommt die Frage auf, für was wir da wohl bestraft werden sollen?! Gerade da das diesjährige Ligaspiel in Köln ebenfalls unter der Woche ist…

Und im Europapokal? Klar, Zypern Ende September ist geil, aber zum x-ten Mal bei Arsenal, mal wieder Paris und nach Eindhoven, da jubelt vermutlich niemand. Und die Mannschaften, die zu uns kommen, klingen jetzt auch nicht so verlockend. Den Anfang macht in wenigen Tagen Chelsea, sportlich zumindest ein Schwergewicht. Ein Duell auf den Rängen wird es dagegen eher nicht geben.

Das erwartet uns aber mit Sicherheit heute. Erstmals seit sieben Jahren geht es wieder gegen den HSV, mit dessen Fanszene eine starke Rivalität verbindet. Und bei aller Abneigung und Schadenfreude über den Abstieg des ehemaligen Bundesliga-Dinos: es ist geiler, wenn der Gegner HSV heißt anstatt Mainz oder Heidenheim (ganz zu schweigen von Hoffenheim oder RB). Mit Blick auf die Entwicklung der Nordtribüne Hamburg ist davon auszugehen, dass der Gästeanhang heute zahlreich & lautstark bei uns aufschlagen wird. Da gilt es für die Südkurve ab Minute 1 klarzumachen, dass das unser Heimspiel ist. Kein pflichtbewusstes vor-sich-hinmurmeln sondern Vollgas von Anfang an. Wir wissen, was wir können, lasst uns das heute gemeinsam zeigen und den HSV sowohl auf Rasen wie auch Rängen mit einer Niederlage nach Hause schicken.

Auf geht’s Südkurve!

FC Bayern München – RB 6:0

Endlich wieder Bundesliga! War die Sommerpause durch das Stattfinden des neuen FIFA-Irrsinns-Wettbewerb Klub-WM in den USA mit konstruiertem, unnötigem Fußball gefüllt, den kaum jemand genau verfolgt haben dürfte, gibt es ab heute wieder den altbekannten Liga-Fußball. „Zum Glück!“, möchte man sagen – wäre da nicht ein Gegner, der dort rein gar nichts verloren hat: aus dem Boden gestampft und finanziert vom Brausehersteller Red Bull, ist die Bundesliga seit nunmehr neun Jahren um einen weiteren Plastikclub reicher. 

Wenn schon der Gegner nicht langweiliger sein könnte, muss die Energie eben aus dem Anspruch kommen, die Südkurve in der neuen Saison weiter nach vorne zu bringen und eine Kurve von Eckfahne zu Eckfahne zu etablieren. Damit einher gehen die Standortwechsel zweier Gruppen: Das Colegio und die Munich Rebels standen heute erstmals in den Blöcken 113 und 116. Akustisch brachte das in einigen Momenten bereits einen Mehrwert, wenngleich die Südkurve an diesem ersten Spieltag nicht ihr ganzes Potenzial abrufen konnte. 

Wie es mittlerweile Tradition ist, veranstalteten wir zum ersten Heimspiel der Saison das Einsingen hinter der Kurve. Es ist cool zu sehen, wie viele Leute das immer anzieht und die Akustik im Stadionumlauf macht natürlich einiges her. Mir persönlich kam es nicht so brachial vor wie die letzten Jahre, jedoch habe ich auch andere Stimmen darüber gehört. Mit „Traum von Amsterdam“ wurde dabei ein Klassiker nach einer gefühlten Ewigkeit wieder ausgepackt. Nachdem die Kehlen also wieder aus der Sommerpause geholt worden waren, ging es endlich wieder in die heimische Südkurve.

Vor Spielbeginn griffen wir dort einmal mehr das Thema Heimtrikot des FC Bayern auf. Zwar ist das aktuelle Trikot rot und weiß, jedoch mit einem sehr fragwürdigen Design. Wir fordern ein Trikot, das einen klaren Wiedererkennungswert hat – so wie jene Trikots, in denen unser Verein seine großen internationalen Erfolge gefeiert hat. Das Herumexperimentieren mit dem Design des Heimtrikots ist aus unserer Sicht komplett gescheitert und sorgt jedes Jahr aufs Neue für Unverständnis in der Südkurve und beim Rest der Bayernfans. Unserer Vorstellung eines schlichten rot-weißen Trikots entsprechend, zeigten wir eine kleine Blockfahne in Form und Optik eines Bayerntrikots. Darunter formulierten wir unser Ziel der Trikotkampagne, nämlich „Ein Trikot – größer als alle anderen“ zu schaffen. Passend dazu trug die gesamte Südkurve heute rot und schuf ein ansprechendes, einheitliches Bild.

Nun aber endlich zum Spiel und dem Auftritt der Südkurve. Akustisch starteten wir heute etwas unkonventioneller. Ein „Ich geb´ mein Herz für dich“-Wechselgesang läutete die neue Saison ein. Unerwartet, aber durchaus gelungen. Auf dem Rasen wurde früh klar, in welche Richtung das Spiel laufen sollte: Wir hatten Chance um Chance und wurden in der 26. Minute durch den Führungstreffer von Olisé belohnt. Während des nachfolgenden Bayern-Echos fiel bereits das 2:0 durch Neuzugang Diáz und wenig später das 3:0 durch Gnabry. Aufgrund eines Zwischenfalls in der Kurve blieb es rund um diesen Treffer jedoch ruhig. Hoffen wir, dass so etwas in der neuen Spielzeit seltener vorkommt als in der Vergangenheit. Angesichts der totalen Dominanz war das 3:0 der verdiente Halbzeitstand und das Spiel entschieden. Wie schon beim Einsingen funktionierte „Traum von Amsterdam“ auch in der Kurve gut und empfahl sich für eine Rückkehr in das Lieder-Repertoire.

Die zweite Halbzeit lässt sich ebenfalls leicht beschreiben. Harry Kane schnürte seinen achten (!) Hattrick im Bayern-Trikot und besorgte so den komplett verdienten 6:0-Endstand. Die Südkurve zeigte zu Beginn ein großes Spruchband mit der Aufschrift „Eure Strafen zünden nicht – Verbandsstrafen abschaffen!“ und beteiligte sich so am Protest-Spieltag der deutschen Fanszenen. Akustisch war in Summe noch Luft nach oben, jedoch konnte das Lied auf die Melodie von „Alpeflug“ heute wirklich überzeugen. Schön, dass es nach einer längeren Anlaufzeit nun doch seine Energie entfalten konnte. Eine Besonderheit gab es auf dem Rasen aber doch: Nach dem vermeintlichen 1:4-Treffer der Dosen kam es zu einem der längsten VAR-Eingriffe, die ich je erlebt habe: Ganze vier Minuten herrschte Unklarheit, ob das Tor zählte oder nicht. Ein Grund, den Treffer einzukassieren, erschloss sich mir und wohl den allermeisten Bayernfans nicht. Was ich mitbekam, war der vehemente Protest Kimmichs beim Schiedsrichter. Wie ein prüfender Blick in den Liveticker offenbarte, ging es um einen Freistoß im Vorfeld des Tores, den ein Spieler der Dosen in Form eines Dribblings einfach selbst ausgeführt hatte. Der gute Herr sollte vielleicht noch einmal das Fußball-Regelwerk zu Rate ziehen oder die Sportart wechseln, wenn er so viel Freude am Self-Pass hat. Natürlich eine sehr merkwürdige Situation, aber dass dieses Vergehen weder dem Schiedsrichter selbst noch seinem Gespann auffiel, verwundert doch sehr. Wie der Nachberichterstattung zu entnehmen war, hätte der VAR in dieser Szene eigentlich gar nicht eingreifen dürfen, da der Vorfall nicht unmittelbar vor der Entstehung des Tores passierte. Tat es aber im Sinne des Fußballs trotzdem. In Kurzform: Der Treffer wurde nach ewiger Unklarheit schließlich zurückgenommen und zeigte einmal mehr die volle Absurdität des Videobeweises, der wöchentlich für Wartezeiten und Frust auf den Rängen sorgt.

Abschließend soll noch auf die weiteren Spruchbänder des heutigen Tages eingegangen werden: Hermann Gerland, der jahrzehntelang als Trainer auf verschiedenen Posten beim FC Bayern tätig gewesen war, beendete im Sommer seine Karriere. Er gilt nicht nur als Entdecker und Förderer von zum Beispiel Bastian Schweinsteiger und Thomas Müller, sondern ist mit seiner stets bodenständigen Art auch bei uns Fans sehr beliebt. In Anspielung auf seinen Spitznamen zeigten wir folgenden Wortlaut: „Der Tiger verlässt die große Manege – Danke für alles, Hermann!“ Da mit Red Bull heute ein Konstrukt gastierte, bei dem die 50+1-Regelung seit Jahren verweichlicht umgesetzt wird, forderten wir: „DFL: 50+1 konsequent umsetzen! Red Bull rausfeuern!“ Folgendes Spruchband adressierte hingegen das DFB-Sportgericht, das einerseits Strafen gegen Vereine ausspricht, wenn beispielsweise Pyrotechnik gezündet wird und dabei auf ein ´unsportliches Verhalten´ der Fans verweist. Andererseits ist es der DFB, der immer wieder überharte Polizeieinsätze gegen Fans legitimiert und damit eine Institution schützt, die auch in der jüngeren Vergangenheit durch rassistisch motiviertes Vorgehen auffiel. Daher unsere klare Botschaft: „DFB: Wer sich für rassistische Mörderbullen einsetzt, braucht über ´unsportliches Verhalten´ nicht zu urteilen! Sportgerichtsbarkeit abschaffen!“ Schließlich schickten wir Durchhaltewünsche an unseren italienischen Freund Massi, der erneut mit einer schweren Krankheit zu kämpfen hat: „La prossima Oktoberfest la passiamo insieme! Forza Massi, tieni duro!“

Während der sportliche Einstieg in die Saison 2025/26 also vollends überzeugte, hatte die Südkurve zu wenige Momente dieser Art. Unser Anspruch ist höher, daher liegt es an uns allen, schon beim Heimspiel gegen den HSV ein paar Schippen draufzulegen! 

Vielen Dank an Ultrà Sankt Pauli für euren heutigen Besuch!

Die Bilder vom ersten Spieltag gibt es hier

SV Wehen Wiesbaden – FC Bayern München 2:3

Manchmal ist ein Fazit schon schnell nach Spielende gefunden. „Knappe Nummer“, dachten sich wohl nicht wenige Bayernfans, als kurz nach Harry Kanes Siegtreffer der Abpfiff in Wiesbadens feucht-warmem Wellblechkasten durch die Nacht tönte. Knapp war es bereits  vor dem Start in die Partie gewesen. Der Südkurventross steckte in schwerem Verkehr, sodass erst kurz vor Beginn alles gerade noch rechtzeitig an seinen Platz gehängt, geklebt oder gestellt werden konnte. 

Die Umbenennung der Trophäe in Gedenken an den Kaiser mag zwar nett gemeint sein, macht die Veranstaltung Supercup trotzdem nicht weniger nervig, zumindest in Bezug auf die Terminierung am eigentlichen Pokalwochenende. Diese sorgte auch dieses Jahr erneut dafür, dass viel vom Erstrundenflair bei diesem Spiel unter der Woche auf der Strecke blieb. Zwei zusätzliche Spiele im Free-TV unter der Woche sind für den gemeinen Fußballfan vielleicht ganz nett, wenn dafür aber bereits vor Europapokalauslosung die ersten Urlaubstage angekratzt werden müssen, nervt das schon ordentlich. 

Der sintflutartige Platzregen hatte zwar zum Glück rund anderthalb Stunden vor Spielbeginn aufgehört, die Sommerwärme sorgte dann aber schnell für regenwaldartige Schweißausbrüche im Gästeblock. Diesen durfte man zum ersten Mal mit unserer ersten Mannschaft kreuzen, zuvor war einem das zuletzt mit unseren Freundinnen und Freunden des FC St. Pauli, inklusive eines Platzsturms, möglich gewesen. Dankenswerterweise wurde den Bayernfans direkt die komplette Hintertorseite zur Verfügung gestellt, sodass unwissende Fernsehzuschauer wohl Heim- und Auswärtsblock leicht verwechseln konnten.

Dass es sich beim SV Wehen Wiesbaden und dessen Wellblechbude um einen absolut sinnlosen Ranz handelt, ist an anderer Stelle in den letzten Jahren sicher noch ausführlicher behandelt worden, der letztjährige Zuschauerschnitt von rund 4.200 dürfte für die Akzeptanz dieses eigentlich in Taunusstein-Wehen angesiedelten Vereins in der 300.000 Einwohner zählenden Landeshauptstadt Wiesbaden schon genug aussagen. Der knappen Ankunft und erstmaligen Bespielung des Blocks geschuldet, war bis Anpfiff ein wenig unklar, in welche Richtung sich das stimmungstechnisch entwickeln sollte. Aber siehe da, Wellblech hat auch sein Gutes, bereits die ersten Gesänge hatten ordentlich Wumms und so zeichnete sich früh die Richtung des Abends ab. Die Mannschaft tat ihr Übriges und ging recht souverän mit zwei Toren in Führung, während die Südkurve sich zu einem neuen Lied auf die bekannte KISS-Melodie „I was made for loving you“ in einen guten Rausch sang. Alles tutti also, bis unser Team plötzlich wieder den Pokal-Schlendrian walten ließ und sich zwei dumme Tore fing. So spaßig es auf den Rängen war und so laut und leicht die Gesänge heute von den Lippen gingen, auf Verlängerung hatte wirklich so gar niemand Lust und darauf, erneut frühzeitig gegen einen unterklassigen Gegner auszuscheiden erst recht nicht. Also wurden nochmal alle Kräfte mobilisiert und gefühlt drückte die Kurve den Ball gemeinsam mit Harry Kane mit reiner Willenskraft über die Linie. Nicht schön, aber endlich mal wieder erzwungen.

Mit unserer neuen Hymne wurde der Mannschaft nach dem Spiel nochmal deutlich gemacht, in welche Richtung die Reise dieses Jahr gerne gehen darf, immer vorwärts FC Bayern, bis zum Endspiel nach Berlin. Gerne auch wieder gemeinsam mit unseren Freundinnen und Freunden aus dem braun-weißen Hamburg, aus der Südkurve Jena und vom VfL Bochum, die den ersten Schritt Richtung Finale mit uns gemeinsam gingen. Dass auf dieser Reise leider wieder ein paar bekannte Gesichter der Kurve die Zeit vor den Toren der Stadien totschlagen müssen, darf und wird bei aller Freude nicht vergessen. Auch in dieser Saison gehen daher die letzten Grüße an unsere Diffidati! Immer vorwärts! 

Hier geht’s zu den Fotos

FC Augsburg – FC Bayern München 2:3

Nach einem gelungenen Heimauftakt gegen das Produkt aus Leipzig und dem knappen Sieg in Wiesbaden stand nun der erste Auswärtsdreier in der Bundesliga auf dem Fahrplan.
Augsburg 18:30 war dann durchaus dankbar, um entspannt in den Samstag zu starten und pünktlich um 12 Uhr, als die Champions-League-Terminierung online kam, die ersten Flüge zu buchen. Paphos, Paris, London und Eindhoven heißen unsere Ziele in dieser Europapokal-Saison, ich denke, da ist für jeden etwas dabei. Nun aber zurück zum eigentlichen Tagespunkt, Augsburg auswärts.
Wie so oft bot sich auch dieses Jahr wieder die Fahrt mit der Regio aufs Land an und wir erreichten unspektakulär nach ca. 45 Minuten den Augsburger Hauptbahnhof. Von dort aus ging es nochmals gefühlte vier Stunden via Shuttle-Bus zum Stadion im Augsburger Hinterland. Auf dem Gästeparkplatz genossen die meisten noch ein, zwei Bierchen, um die Kehle zu ölen, und dann ging es ab in den Block.

Anders als die Jahre zuvor, in denen man oft schon in den ersten zehn Minuten in Rückstand geraten war, startete der FC Bayern heute durchaus druckvoll und Neuzugang Diaz vergab in Minute eins bereits die erste Großchance. Kurz darauf hatte Olise ebenfalls die Führung auf dem Fuß, scheiterte dann aber am Augsburger Keeper. Aber alle guten Dinge sind drei, 28. Minute, Gnabry, 1:0.
Mit dem Pausenpfiff machte dann auch Luis Diaz seine vergebene Chance wieder gut und netzte zum 2:0-Halbzeitstand ein.
Die zweite Hälfte startete dann zunächst auch druckvoll und das 3:0 durch Olise (die vermeintliche Entscheidung) ließ nur bis zur 48. Minute auf sich warten. Da es allerdings langweilig zu werden drohte, ließ man Augsburg auf 2:3, durch zwei Treffer in der 53. und 76. Minute, nochmal rankommen. Hätte man in der 77. durch Boey oder in der 87. durch Upamecano nochmal auf 2:4 nachlegen können, kassierte man lieber fast in der 90. noch das 3:3… aber Ende gut, alles gut. knapper 3:2-Sieg für die Roten. Wie die drei Punkte zustande kommen, interessiert bekanntlich ja wenig.

Der Gästeblock zeigte sich heute durchaus gut gelaunt und sorgte schon vor Anpfiff mit Grüßen aus der Hauptstadt für Gehör. Generell konnte man über beide Halbzeiten einen, in meinen Augen, sehr gelungenen Auftritt abgeben und die Sitzplätze auch oft mit abholen. Neben „Wie eine Droge“, was mittlerweile fast jedes Mal ordentlich abgeht, stach in Augsburg auch das neue Lied „Schieß für uns das nächste Tor“ besonders heraus. Als der Vorschlag des Liedes auf den Tisch kam, war ich tatsächlich wenig begeistert und dachte nicht, dass es sich durchsetzen würde, aber zum Glück können das andere besser einschätzen und schon nach dem dritten Spiel kann ich nur sagen: Geiles Ding, macht schon was her.  Nach dem Auftritt in Wiesbaden also ein sehr guter Start in die neue Saison. Weiter so, das macht schon richtig Bock. 

In Hälfte zwei gab es in der 51. Spielminute dann noch eine Aktion, um die DFL an das Urteil des Bundeskartellamts aus dem Sommer zu erinnern. Dieses bescheinigte, „surprise“, deutliches Versagen bei der Einhaltung der 50+1 Regel. Mit „Investoren raus aus dem Fußball“ und einem Spruchband forderten wir also die konsequente Umsetzung dieser Regel.

Unterstützt wurden wir heute von unseren Freunden aus Jena und den Derbysiegern aus Hamburg. Vielen Dank!

Lautstärke-technisch konnte mich der Heim-Anhang leider auch dieses Mal nicht wirklich überzeugen, trotzdem möchte ich zwei Aktionen erwähnen. Zunächst das Spruchband für die Senkung der Bierpreise, als auch die kleine Pyroaktion hinter einem Spruchband mit der Aufschrift „Scheisse ist die Strafe nicht die Fackel – Verbandsstrafen abschaffen“. Passend zur aktuellen Debatte über das Jugendwort des Jahres sage ich da einfach nur „Rede“. Genaueres zur „Strafen zünden nicht – Verbandsstrafen abschaffen!“ könnt ihr auf https://suedkurve-muenchen.org/strafen-zuenden-nicht-verbandsstrafen-abschaffen/ nachlesen.

Den Abschluss widme ich Allesio, einem Mitglied der Curva Nord aus San Benedetto, dem wir mit dem Spruchband „Ora il cielo si tinge di rossoblu Buon viaggio Voyager“ gedachten.

JETZT FÄRBT SICH DER HIMMEL IN ROT BLAU – GUTE REISE VOYAGER

Was hier und da passiert

Europa

Was in Deutschland zum Glück noch weit entfernt scheint, ist in anderen europäischen Ländern wie Italien oder Spanien hochaktuell: Die Verlegung von nationalen Spielen ins (ferne) Ausland wie nach Australien, die USA oder Saudi Arabien. Dabei steht – wie sich vermutlich jeder denken kann – nicht der Fan, sondern die Profitmaximierung im Mittelpunkt. Neue Märkte sollen erschlossen, beziehungsweise erweitert werden, während die Fans aus der eigentlichen Heimat des Clubs in die Röhre schauen. Um ein deutliches Zeichen gegen diese aufkeimende Praxis zu setzen, haben sich über 400 europäische Fangruppen unter dem Motto „Leidenschaft kann man nicht exportieren“ gegen derartige Entwicklungen positioniert. Insbesondere UEFA, FIFA und die Nationalverbände werden dazu aufgerufen, sicherzustellen, dass der Profifußball lokal verwurzelt bleibe.

Deutschland

Am Länderspielwochenende stand erneut das bundesweite Treffen des Dachverbands der Fanhilfen an. Vertreter von über 30 Vereinen kritisierten dabei die zunehmende Kriminalisierung von Fußballfans, die sich erst kürzlich in Aussagen von Bundeskanzler Friedrich Merz widerspiegelten. Dieser hatte bei einer Tagung von der DFL davon gesprochen, dass man unter Kontrolle bekommen müsse, was von den Fans in den Stadien komme. Dadurch bewies Merz eine nicht allzu tiefe Sachkenntnis in diesem Thema, sind doch die Zahl der Gewalttaten in und um deutsche Fußballstadien verschwindend gering – selbst die nicht gerade kleine Zahl an Verletzten durch Polizeieinsätze mit eingerechnet. Der Dachverband fordert daher unter anderem ein klares Zeichen der Vereine gegen die Hetze seitens einiger Akteure aus Politik und Medien gegen Fußballfans, eine unabhängige wissenschaftliche Evaluierung der Polizeieinsätze beim Fußball und das Verbot des Einsatzes von Schuss- und Sprühwaffen sowie Tasern innerhalb der Stadien. Die Reaktion auf die Aussagen des Bundeskanzlers sowie einen Abschlussbericht zum bundesweiten Treffen findet ihr auf der Website des Dachverbandes der Fanhilfen: https://www.dachverband-fanhilfen.de/