SKB Schalke 13.05.2023

Vorwort
FC Bayern – Hertha BSC
Werder Bremen – FC Bayern
UNSER FC BAYERN AHEAD
HSV – FC St. Pauli
FC St. Pauli – Arminia Bielefeld
Wörth 8
Termine

Servus Bayernfans,

noch drei Spiele bis zum Saisonfinale und wie es aktuell aussieht, bleibt es bis zum letzten Spieltag spannend. Dank der Schützenhilfe des VfL aus Bochum grüßen wir wieder vom Platz an der Sonne und diesen gilt es bis zum Ende zu verteidigen. Mit Schalke kommt heute eine Mannschaft nach München, die von vielen schon abgeschrieben wurde, die jedoch in den vergangenen Spielen sich im Abstiegskampf gut präsentiert hat und auf einem guten Weg ist, die Klasse zu halten. Somit ist auf dem Rasen heute kein Selbstläufer zu erwarten. 

Ebenso kein Selbstläufer ist auf den Rängen zu erwarten: der königsblaue Anhang wird, wie bei den Auswärtsspielen in den vergangenen Wochen, voraussichtlich mit einer fünfstelligen Anzahl bei uns aufschlagen und für ordentlich Alarm sorgen. Für uns als Kurve mit Sicherheit die größte Herausforderung in der Rückrunde, da gilt es von Anfang zu zeigen, was in uns steckt. Dass Heimspiele des FC Bayern kein Totentanz sind, haben wir im Laufe der Saison mehrfach unter Beweis gestellt. Das Feuer und die Energie, die bei den Spielen gegen Gladbach und City im Stadion zu spüren waren, wollen wir heute wieder entfachen. 

Im heutigen SKB findet Ihr neben den üblichen Spielberichten eine längere Stellungnahme der Südkurve zum Thema „FC Bayern Ahead“, in welcher die Stichpunkte, die beim Hertha-Spiel in der Kurve gezeigt wurden, ausführlich erläutert werden. Nehmt Euch die Zeit und lest Euch den Text durch.

Mia san die Bayern!


Bayern – Hertha BSC 2:0

Sonntagnachmittag vor einem Feiertag, Sonnenschein am Südkurvenplatz und nach dem Dortmunder Punktverlust am Freitagabend in Bochum bestand heute die Möglichkeit, wieder an die Tabellenspitze zurückzukehren – die Vorzeichen könnten schlechter sein. Ein erstes Highlight hatte das Wochenende bereits am Samstagabend, mit der Vorstellung der neuen Ausgabe des ‚Wir sind schon auf dem Brenner‘-Magazins, zu liefern. Dass die vierte Ausgabe, mehr als drei Jahre nach der letzten Ausgabe, bereits einige Tage nach ihrem Erscheinen wieder vergriffen war, spricht für sich.

Am Spieltag selbst fanden sich schließlich wieder einige hundert Bayernfans am Südkurvenplatz ein und genossen im Kreis der Kurve das schöne Wetter, ehe es pünktlich weiter Richtung Südkurve ging. Hier angekommen, zeigten wir zu Beginn des Spiels eine Aktion, mit der wir unsere Vorstellung vom „FC Bayern AHEAD“ klar machten. „FC Bayern AHEAD“ war eine vom Verein im Oktober 2021 ausgearbeitete Strategie, die „die Vision, die zentralen Werte, Ambitionen und strategische Initiativen des Clubs“, wie es in der Mitteilung des Vereins damals hieß, festhalten sollte. „MIA SAN MIA, FC BAYERN-FAMILIE, REGIONAL VERWURZELT, MIT HIRN UND HERZ, NACHHALTIGE ENTWICKLUNG, MITGLIEDERVEREIN, TEIL DER BUNDESLIGA, 123 JAHRE GESCHICHTE, GESELLSCHAFTLICH VERANTWORTLICH, EIN VEREIN FÜR ALLE, ROT UND WEISS“ waren die Schlagworte, die auf Spruchbändern Richtung Rasen, vor allem aber Richtung Ehrentribüne gerichtet wurden, um darauf aufmerksam zu machen, dass bei den „neuen Wachstumsimpulsen“, wie Oliver Kahn sie damals beschrieb, die entsprechenden Stichworte und dazugehörigen Erläuterungen immer zentraler Bestandteil des FC Bayern sein und bleiben sollten. Die genauen Erläuterungen zu den einzelnen Schlagworten findet ihr auf der Südkurven-Website: https://suedkurve-muenchen.org/unser-fc-bayern-ahead/.

Danach startete die Südkurve, aber auch die Mannschaft, eher zäh und mühsam in die Partie. Wirkliche Akzente konnten beide, über die gesamte erste Hälfte, eher wenig setzen. Zwar gelang es uns, immer wieder mal Teile des Stadions mitzunehmen, was heute aber eher selten dazu führte, dass die Lieder heute mit einer gewissen Leichtigkeit von den Lippen gingen. Erst Mitte der zweiten Hälfte war sie über eine längere Phase spürbar. Das „Oh FCB“ zur Melodie von „Rivers of Babylon“    war auch heute wieder ein Ausreißer nach oben. So ein bisschen schien es, dass das auch die spielerische Leichtigkeit auf den Rasen zurückbrachte und so fiel, in der besten Phase der Kurve, das überfällige 1:0 durch Serge Gnabry. In dessen Folge erspielte sich die Mannschaft weitere Chancen und konnte in der 79. Minute das entscheidende 2:0 durch Kingsley Coman erzielen. Die Euphorie übertrug sich eher wenig auf die Südkurve und nach dem guten Ausreißer nach oben, ging die Leichtigkeit mit zunehmender Spieldauer wieder verloren, was angesichts der erneuten Tabellenführung und der Reflexion darüber, was wir diese Saison schon alles abgerissen haben, sicherlich schade ist. Hier gilt es bei den kommenden Heimspielen zu zeigen, wer am Ende der Saison wieder Deutscher Meister sein wird. Zu erwähnen ist an dieser Stelle noch ein Spruchband, das wir zu Beginn der zweiten Hälfte in der Südkurve, gemeinsam mit den Harlekins Berlin im Gästeblock, zeigten: „Login beim Heimverein für Gästeticket? Keine Daten für Eintrittskarten!“. Der Gästeblock legte darüber hinaus einen ihrer besseren Auftritte im Oberrang der Arena zurück. Vor allem die Hüpfeinlage vor Spielbeginn war – optisch und akustisch – gut zu vernehmen. Zu Spielende packten wir dann noch die „Mia san die Bayern“-Fahne aus, die den Rahmen zur Aktion zu Spielbeginn schloss.

Und da das Beste ja bekanntlich zum Schluss kommt: Ein fettes Dankeschön an alle Freund*Innen aus Bochum, Hamburg und Jena, die uns beim heutigen Heimspiel in der Südkurve unterstützten.

Gute Freunde kann niemand trennen!

Deutscher Meister wird nur der FCB!

Die Bilder vom Spiel gibt es demnächst hier zu sehen


SV Werder Bremen – FC Bayern München 1:2

„Wieder alles im Griff – auf dem sinkenden Schiff“ hallte es vor einigen Jahren beim Heimspiel gegen Werder als Antwort auf deren Intro durch die Südkurve und verbunden mit kräftigen Schulterklopfern dürfte so oder so ähnlich auch der Tenor der Dienstbesprechung am Montagmorgen im Polizeipräsidium Bremen gelautet haben.

„Bremen. Aber sicher!“ verkündet dort so unfassbar kreativ die offizielle Werbekampagne und nicht wenige Bayernfans sahen das im Vorfeld ähnlich. Die Motivation auf das nördlichste Spiel des Jahres war durchaus vorhanden, denn schließlich waren mittlerweile über vier Jahre vergangen, seitdem wir als Gruppe das Weserstadion von innen gesehen hatten. Selbiges liegt glücklicherweise immer noch recht malerisch an der Weser und gerade, wenn man erst zwei Wochen vorher den Mainzer Raps beim Wachsen begleiten durfte, ein wenig Balsam auf die Fußballseele. Balsam dann auch für die Seele der Vorsänger, dass schon weit vor Anpfiff die Einführung eines neuen Liedes mal wieder besser funktionierte. War ein anderer Versuch vor wenigen Wochen in Freiburg eher im Sand verlaufen, klappte es dieses Mal umso besser und die Aufforderung an die Spieler die Farben in Ehren zu halten schepperte unter dem Dach ganz gut. Bei der Melodie haben wir uns dabei ganz ungeniert bei unseren Freund:innen aus San Benedetto bedient und was dort seit Jahrzehnten gut funktioniert, steckte auch schnell große Teile des Gästeblocks an. Generell war dieser wirklich gut aufgelegt und bereits nach wenigen Minuten merkte man, dass zumindest auf den Rängen wenig schiefgehen sollte.

Anders hingegen auf dem Rasen, unsere Mannschaft mühte sich merklich ab und obwohl das Eckenverhältnis an frühere Spiele gegen den HSV erinnerte, kam nichts Zählbares bei rum. Zumindest in der ersten Halbzeit hielt Werder gut dagegen und das sowohl auf dem Rasen als auch auf den Rängen. Schon beim letzten Spiel im Pokal vier Jahre zuvor war einem die optische Verbreiterung des Stimmungskerns und damals wirklich verbesserte Mitmachquote aufgefallen und die Pandemie scheint dem keinen Abbruch getan zu haben. Ganz so viel kommt logischerweise im Gästeblock nie an aber zumindest optisch sah das nicht verkehrt aus.

Ob sämtliche Einsatzhundertschaften im Umkreis von 100 Kilometern schon bereits beim Intro der Ostkurve in Alarmbereitschaft gesetzt worden waren, bleibt offen, die Grün-Weiße Rauchwand gab zumindest schon mal einen Vorgeschmack auf die abendbestimmende Thematik. Denn auch im Gästeblock ließen es sich Bayernfans nicht nehmen unserer Mannschaft ein wenig einzuheizen. Das Phrasenschwein ist kurz vorm Platzen aber ausnahmsweise stimmte die Gleichung Pyro = verbesserte Stimmung, denn die zweite Halbzeit dürfte der beste Auftritt von uns im neuen Bremer Gästeblock gewesen sein. Das eher mühsam erspielte 2:1 tat dem ganzen keinen Abbruch und zufrieden bestieg man die Busse.

Dass zwischenzeitlich die Hansestadt kurz vor dem infernalen Untergang stand, hatte man zu diesem Zeitpunkt noch nicht mitbekommen, scharfsinnige Bayernfans berichteten aber bereits von verstärkten Aktivitäten an der Autobahn. So konnte man sich die etwa 20 Minuten Fahrt zum Rastplatz schon auf das folgende Spektakel einstellen. Dachten zunächst alle, dass die ID-Behandlung ob der hunderten Polizisten vor Ort zwar nervig, aber wenigstens schnell von Statten gehen würde, wurde man schnell eines Besseren belehrt. Zwar versammelten sich im Laufe des Abends Einheiten der Polizei Bremen, BFE Bremen, Polizei Schleswig-Holstein, Bundespolizei und Autobahnpolizei, aber statt zusammen durfte jede Einheit für sich selbst mal eine ID-Behandlung am lebenden Objekt durchführen, während die angrenzenden Fast-Food Ketten den Umsatz ihres Lebens mit dem Rest der wartenden Cops machten. So wurde die „Behandlungsstraße“ mehrfach umgebaut, jede Einheit durfte eigenes Equipment einsetzen und vor allem jedes Mal zunächst aufs Neue ihre Taktik besprechen. Ziemlich genau sieben Stunden nach Ankunft durfte dann gegen 4:45 Uhr auch der letzte aus dem Bus, in die Kamera grinsen und sich abtasten lassen. Worauf auch immer… Unerschütterlich dabei auch wieder unsere Freund:innen aus Jena, deren 2023 nicht gerade mit Sympathien für die Bullen aufwartet.

Während die einen dann im Nachgang versuchten ein wenig Schlaf nachzuholen, genossen andere die Rückfahrt bei ungewohntem Tageslicht, die Hobbyfußballer dehnten sich schon mal vor und wiederum andere überlegten ob nun bei Ankunft zur Mittagszeit eher die Couch oder der Biergarten angesteuert werden sollte. Wenn andere träumen, leben wir! 

In Kürze erscheinen die Bilder vom Spiel in Bremen hier


UNSER FC BAYERN AHEAD

MIA SAN MIA
FC BAYERN-FAMILIE
REGIONAL VERWURZELT
MIT HIRN UND HERZ
NACHHALTIGE ENTWICKLUNG
MITGLIEDERVEREIN
TEIL DER BUNDESLIGA
123 JAHRE GESCHICHTE
GESELLSCHAFTLICH VERANTWORTLICH
EIN VEREIN FÜR ALLE
ROT UND WEISS

MIA SAN MIA
Dieser Ausspruch sollte nicht nur Phrase, sondern Ausdruck eines selbstbewussten Selbstverständnisses sein, die Dinge auf unsere eigene Art anzugehen. Das ist die Grundlage unseres Erfolges als einer der bedeutendsten Fußballvereine in Europa.

FC BAYERN-FAMILIE
Der FC Bayern hat die Größe eines Weltkonzerns und hat es trotzdem jahrelang mehr oder weniger geschafft, im Umgang zwischen Funktionären, Mitgliedern, Spielern und Mitarbeitenden so etwas wie ein familiäres Verhältnis zu wahren. Der Umgang untereinander muss unserer Meinung nach auch bei unterschiedlichen Meinungen und Einstellungen von Respekt, Loyalität und Verantwortung geprägt sein. Auch wenn man es mal kracht, müssen wir uns am Ende immer zusammenraufen können.

REGIONAL VERWURZELT
Der FC Bayern begeistert Fans weltweit und darauf sind wir stolz. Dabei sollten die regionalen Wurzeln des Vereins in München und Bayern sowie die Bindung zur Fanbasis dort nicht verloren gehen. Ohne diese Basis verlieren wir, wer wir sind.

MIT HIRN UND HERZ
Der Profi-Fußball ist gerade bezüglich Transfersummen und Spielergehältern vollkommen abgehoben und dem Bezug zur Realität der „normalen Menschen“ enteilt. Der FC Bayern hat lange Zeit versucht – auch wenn er sich den Marktbedingungen nicht verschließen kann – ein gewisses Maß einzuhalten und nicht jeden Irrsinn mitzumachen. Im europäischen Vergleich haben wir diesen Nachteil durch Leidenschaft und Teamgeist wettgemacht. Der FC Bayern sollte seine herausragende Bedeutung im europäischen Fußball nutzen, den Wahnsinn um Transfersummen und Spielergehälter zu reglementieren, statt hier die eigenen Prinzipien aufzugeben.

NACHHALTIGE ENTWICKLUNG
Ein wichtiger Baustein des sportlichen Erfolges war seit jeher der Einsatz junger Spieler, die sich zu herausragenden Weltklassesportlern, Führungscharakteren und Identifikationsfiguren entwickelt haben. Sie sind unserem Verein über lange Zeiträume treu geblieben und haben für das Team stabilisierende Achsen gebildet. Die Ausbildung solcher Spieler und das Vermitteln des Bayern-Gens am Campus muss weiterhin hohe Priorität haben. Die Spieler sollten nachhaltige Entwicklungsmöglichkeiten und relevante Einsatzzeit auf hohem sportlichem Niveau erhalten. Superstars wie aufstrebende Talente müssen sich dabei bewusst sein, dass niemand größer als der Verein ist. Die deutsche Meisterschaft bleibt der sportliche Zielpunkt.

MITGLIEDERVEREIN
Der FC Bayern gehört mit seinen 300.000 Mitgliedern zu den größten Vereinen der Welt. Gegenüber den Mitgliedern muss der Verein eine wertschätzende und transparente Kommunikationskultur führen, Räume für den Austausch unter den Mitgliedern schaffen und die Wünsche der Mitglieder wo möglich in Entscheidungsprozesse einbeziehen.
Die Kultur des kontroversen Meinungsaustauschs auf Jahreshauptversammlungen trägt zum Charme unseres Vereins bei. Mitbestimmung anstelle von aufdiktierten Investoreninteressen stärkt die Identifikation mit dem Verein. Hieran wollen wir festhalten und 75%+1 der Stimmanteile und somit die komplette Kontrolle beim Mutterverein belassen.
Wir setzen uns dementsprechend für den Erhalt der 50+1-Regel als Garant demokratischer Strukturen im deutschen Profifußball ein.

TEIL DER BUNDESLIGA
Der FC Bayern ist seit dem Aufstieg 1965 ununterbrochen Teil der Bundesliga. Mit 34 Spielen ist sie der ehrlichste aller Wettbewerbe und auch durch ihr hohes Zuschaueraufkommen das Aushängeschild des deutschen Fußballs. Die Bundesliga wird weltweit geschätzt, die lebendige Fankultur in den deutschen Stadien ist ein Markenzeichen.
Als Rekordmeister müssen wir uns dieser Liga verpflichtet fühlen. Die Bundesliga muss ein spannender Wettbewerb bleiben bzw. wieder Attraktivität zurückgewinnen. Wir treten für eine gleichmäßigere Verteilung von Einnahmen aus der Zentralvermarktung und höhere Beteiligung der Ligen an Einnahmen der Verbände (FIFA, UEFA) ein. Reformen (Europacup, Klub-WM) oder Neueinführungen von Wettbewerben (Super League), die den Stellenwert der Bundesliga gefährden, stehen wir deswegen skeptisch und ablehnend gegenüber.

123 JAHRE GESCHICHTE
Wir stehen auf den Schultern von Giganten. Einige außergewöhnliche Akteure haben den FC Bayern geprägt und an die Spitze des Weltfußballs geführt. Aber auch ihre bemerkenswerten Leistungen beruhten auf der Mithilfe und Zuarbeit vieler anderer Spieler, Trainer und Mitarbeiter, die einen Teil dazu beigetragen haben, den FC Bayern zu dem zu machen, was er heute ist. Große Triumphe, bittere Niederlagen und gravierende gesellschaftliche Umbrüche sind Teil unserer Vereinsgeschichte. Insbesondere die Verfolgung und Ermordung von Vereinsmitgliedern während des Dritten Reichs sind prägend für die Haltung unseres Vereins. So wie wir die berühmten, aber auch die eher unbekannten ehemaligen Bayern wertschätzen wollen, wollen wir uns auch die fürchterlichsten Zeiten unserer Vereinsgeschichte bewusst machen. Der FC Bayern ist ein Traditionsverein, wir müssen seine Geschichte hochhalten.

GESELLSCHAFTLICHE RELEVANZ
Der FC Bayern hat aufgrund seiner Größe, seiner gesellschaftlichen Relevanz und der Breite seiner Anhängerschaft eine herausragende gesellschaftliche Position und damit auch Verantwortung. Seine Spieler sind Vorbilder für Millionen Kinder und Erwachsene. Der FC Bayern, seine Mitglieder und Fans stehen für eine Vielzahl von sozialen und karitativen Aktivitäten und gesellschaftspolitische Positionierung. Der Weg dieser Aktivitäten und des Zeigens von Haltung muss fortgesetzt und ausgebaut werden. Glaubwürdigkeit bedeutet aber auch, dies in Einklang mit der Auswahl seiner Partnerschaften zu bringen. Fußball allgemein und der FC Bayern speziell ist gesellschaftlich relevant, daraus erwächst Verantwortung.

EIN VEREIN FÜR ALLE
Auch wenn die erste Mannschaft der Männer, die Amateure, der Frauenfußball und die angegliederten Jugendabteilungen das Steckenpferd unseres Vereins sind, haben die anderen Abteilungen für uns ebenso hohe Relevanz. Die Förderung und weitere Professionalisierung des Frauenfußballs muss wie die Unterstützung des Breitensports auf der Agenda unseres Vereins stehen. Der FC Bayern mit seinen verschiedenen Abteilungen soll für die Menschen dieser Stadt als Ort der sportlichen Betätigung greifbar und offen sein.

ROT UND WEISS
An grundlegenden Pfeilern der Vereinsidentität darf nicht gerüttelt werden. Dazu zählen neben dem Namen, den Vereinsfarben und dem Vereinswappen, auch die überwiegend rot gehaltenen Heimtrikots und die weiße Ausweichspielkleidung. Unsere rot-weiße Identität ist ein Wiedererkennungsfaktor, der sinnbildlich für die lange und einzigartige Geschichte unseres Vereins steht.

Mia san die Bayern vom rot-weißen Bayern, dem Land, das der Fußball regiert…

Südkurve München


Hamburger SV – FC St. Pauli 4:3

Derby in Hamburg. Zum bereits fünften Mal in Folge kam es auch zum zweiten Mal innerhalb einer Saison zu diesem Duell – hätte man sich am Hamburger Stadtrand sicherlich anders vorgestellt und war nach den vergangenen Spielen häufiger Grund für kurze Nächte im Viertel, als beim HSV. Aus München machten sich auch dieses Mal knapp 40 FC Bayern Ultras auf den Weg nach Hamburg. Einen Tag nach unserem Europapokal-Spiel gegen City, verbrachten wir mit unseren Freund*innen einen verhältnismäßig entspannten Derby-Vorabend im Viertel.

Am Derby-Tag trafen sich die St. Pauli-Fans ab 14 Uhr am Jungfernstieg, ehe es um 15 Uhr weiter Richtung Volksparkstadion ging. Mit der S-Bahn war an der Station Othmarschen Schluss und so ging es die letzten knapp dreieinhalb Kilometer per Fuß zum Stadion. Der Marsch selbst dürfte mehrere Tausend St. Pauli-Fans angezogen haben und wurde von den Bullen einmal länger angehalten. Allgemein waren die Bullen sehr offensiv und so begrüßten insgesamt vier Wasserwerfer den ankommenden Corteo am Stadion. An dieser Stelle sei auf die Beobachtungen der Braun-Weißen Hilfe verwiesen, die diese und weitere Beobachtungen in einem Bericht zum Derby festhielten: https://www.braunweissehilfe.de/news/2023/beobachtungen-eines-derbys/. Nach einem chaotischen Einlass ins Stadion fanden wir uns schließlich eine knappe dreiviertel Stunde vor Anpfiff im Oberrang des Gästeblocks wieder, der bereits in den vergangenen Derbys als Standort von USP ausgewählt wurde. So wurden vor Anpfiff noch braune Fahnen im Gästeblock verteilt, die schließlich zum Einlauf der Mannschaften geschwenkt wurden und eine schlichtgehaltene Blockfahne mit den Vereinsinitialien in braunen Buchstaben auf weißem Grund in Szene setzten. Zusätzlich entzündeten sich mehrere Fackeln, die die Aktion abrundeten. Auch auf der Gegenseite wurde heute eine Choreo gezeigt, die in Sachen Kreativität sicherlich keine neuen Maßstäbe gesetzt hat. Besser als die Choreo war der Auftritt der Nordtribüne heute. Über das gesamte Spiel war eine hohe Mitmachquote auszumachen und auch akustisch konnte sie mehrmals im Gästeblock wahrgenommen werden. Über das gesamte Spiel wurden immer wieder einige Fackeln angerissen. 

Spielerisch ging es auch auf dem Rasen hoch her und war zeitweise schon erstklassig. So erspielte sich die Elf vom Millerntor in der 36. Minute die Führung, welche im Gästeblock mit reichlich Pyro gefeiert wurde. Noch vor der Pause schaffte der HSV den Ausgleich und so ging es mit einem 1:1 in die Pause. Der Beginn der zweiten Hälfte wurde auch von beiden Seiten wieder für optische Aktionen genutzt: während die Nordtribüne mit schwarz-weiß-blauem Rauch vorlegte, wurde im Gästeblock eine Blockfahne gezeigt, die von einigen Fackeln und Raketen umrundet wurde. Sportlich starteten die Braun-Weißen weniger gut in die zweite Hälfte und so stand es bereits nach 52. Minuten 3:1. Dem bis dahin guten Auftritt auf dem Rasen und im Gästeblock wurde dadurch ein kleiner Dämpfer verpasst, der aber, durch den 3:2 Anschlusstreffer bald wieder an Aufschwung gewann. Nur 8 Minuten später war es dann erneut ein St. Pauli-Spieler der traf – nur leider ins eigene Netz. Der erneute Anschlusstreffer, nur eine Minute später, sorgte allerdings erneut für Aufschwung im Gästeblock und das Entzünden einiger Fackeln. Der eine Treffer mehr konnte allerdings nicht mehr egalisiert werden, sodass es am Ende beim 4:3 blieb. Während des Spiels wurden im Gästeblock einige Spruchbänder gezeigt, u.a. mit Bezug auf die heutigen Ticketpreise, die angesichts der sportlichen Realität in Stellingen tatsächlich eine Frechheit sind. Wenn es dann eben nicht sportlich klappt, in Europa mithalten zu können, dann sind es eben die Ticketpreise: „Nur bei den Preisen spielt der HSV Champions League“. Ein zweites bezog sich auf die Freundschaft der Gruppe Castaways zum Ultrà Kollektiv Lübeck, das die Freundschaft der beiden mit „Fliege findet Kackhaufen“ passend beschrieb. Ein drittes Spruchband war ebenfalls Richtung Nordtribüne gerichtet: „Von Waterkant Ultrastyle zu Mitten im Leben“. Unterstützt wurde USP heute außerdem von Freund*innen vom Filmstadtinferno Babelsberg, Infamous Youth Bremen, sowie von Ultras Inferno aus Lüttich und Ultras Hapoel aus Tel Aviv.  

Nach dem Spiel ging es erneut, zunächst per Fuß, dann mit der Bahn, zurück ins Viertel. Hier endete auch der Derby-Tag, ehe es für uns am nächsten Morgen weiter nach Mainz ging. Abschließend wieder einmal ein fettes Dankeschön an unsere Freund*innen von Ultrà Sankt Pauli für die Rundumversorgung.

IHR BLEIBT HAMBURGS NUMMER 1!

FOREVER TOGETHER – SM + USP


FC St. Pauli – Arminia Bielefeld 2:1

Vor unserem Heimspiel gegen die alte Dame aus Berlin bot sich wieder einmal die Chance, unsere Freund*innen bei ihrem Spiel gegen die Arminia zu unterstützen und einen gemütlichen Samstag in Hamburg zu verbringen, was auch von einigen FC Bayern Ultras genutzt wurde.

Aufgrund der ehemals (?) guten Kontakte der Bielefelder Fanszene zur Chosen Few und anderen Gruppen der Nordtribüne war eine gewisse Brisanz gegeben, was auch im Stadion durch das ein oder andere Lied verdeutlicht wurde. War man im Vorhinein gespannt, wie die Stimmung sich so gestalten würde, da die Saison mit der Derbyniederlage gegen die Rauten sportlich wohl gelaufen ist, wurde man nicht enttäuscht und die Südkurve zeigte einen passablen Auftritt. Nichts Besonderes, aber auch kein befürchteter Reinfall. Die Bielefelder zeigten ein Chaosintro inklusive Pyro, das durchaus gelungen war. Nur die beiden Fackeln, die während des Zeigens der Blockfahne gezündet wurden, wirkten etwas fehl am Platz, ansonsten war das schon ganz cool. Generell gibt es meiner Meinung nach deutlich blindere Fanszenen als die Bielefelder, die sich in den letzten Jahren durchaus positiv entwickelt zu haben scheint.

Sportlich konnte der FCSP wieder einmal die drei Punkte einfahren und machte damit den 11. Sieg im 13. Spiel der Rückrunde klar. Wahnsinn, was die braun-weißen für eine zweite Halbserie spielen, da kann sich unser FC Bayern zumindest ergebnistechnisch diese Saison auf jeden Fall etwas abschauen.

Nach dem Spiel ging es zusammen mit unseren Freund*innen noch zu einem Italiener im Viertel, wo wir noch köstlich bewirtet wurden und dann auch schon wieder Richtung München, stand am nächsten Tag ja schon wieder der FC Bayern im Terminkalender.

Vielen Dank an die Ultras des magischen FC St. Pauli für einen – wie immer – sehr schönen Tag in Hamburg und eure Gastfreundschaft!


Wörth 8

Es ist ein leidiges Thema und jede*r, der/die aus München oder Umland kommt wird es kennen: unbezahlbare Mieten. 

München ist eine der teuersten Städte der Bundesrepublik, was dazu führt, dass sich immer mehr langjährige Münchner*innen ihre Mieten nicht mehr leisten können und ihre angestammten Stadtviertel verlassen müssen. Das ist kein neues Phänomen, jedoch hat sich die Situation in den letzten Jahren noch einmal verschärft, sind seit 2019 die sowieso schon hohen Mieten in München im Schnitt um 25% gestiegen – eine katastrophale Entwicklung, die auch nicht durch die seit Jahresbeginn leicht sinkenden Mietpreise rückgängig gemacht werden kann. Die Stadt versucht die Situation durch eine Reihe von Maßnahmen zu verbessern, unter anderem durch den Miet(erhöhungs)spiegel, einen Mietenstopp bei städtischen Immobilien und den beschleunigten Bau von Sozialwohnungen. 

Diese Bemühungen reichen aber aktuell bei weitem nicht aus, um eine inklusive Stadt für jede*n zur Realität werden zu lassen und Gentrifizierung zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen. Gezwungenermaßen werden dadurch Mieter*innen selbst aktiv, um zu verhindern, dass sie ihr Zuhause verlassen müssen. 

Ein solches Projekt möchten wir euch hiermit vorstellen: Wörth 8. 

Die Wörthstrasse liegt mitten im Herzen Münchens, genauer in Haidhausen. In Sichtweite vom Bordeauxplatz und nur wenige Gehminuten vom Ostbahnhof entfernt liegt ein 1895 erbautes Haus, das heute unter Denkmalschutz steht – die Wörthstrasse 8. 

Die 29 Bewohner*innen zahlen derzeit nicht einmal 10€/m2 – eine absolute Seltenheit für so eine Lage. Sie gehen unterschiedlichsten Jobs nach, vom Briefträger zum Informatiker und wohnen zum Teil schon seit über 45 Jahren dort. Nun soll das Haus verkauft werden. 

Die Mieter*innen fürchten das, was schon an so vielen anderen Orten unserer Stadt passiert ist, nämlich eine*n Investor*in, der/die das Haus luxussaniert und dann die Mieten kräftig anhebt. Also haben sie den Verein „Wörth 8 e.V.“ gegründet, um das Haus in die Selbstverwaltung zu überführen. Sie möchten gemeinsam eine Haushälfte kaufen, die dadurch dem Markt entzogen werden soll. Dies soll langfristig niedrige Mieten sichern und dafür sorgen, dass alle Mieter*innen dort wohnen bleiben können. Das können sie aber nicht alleine stemmen, weshalb sie auf Geldgeber*innen angewiesen sind. 

Das ganze Konzept ist natürlich etwas komplizierter, aber für eine grobe Übersicht sollte das reichen. 

Unterstützen könnt ihr das Projekt auf der einen Seite dadurch, dass ihr Aufmerksamkeit generiert, auf der anderen Seite aber auch durch Direktkredite. Stand jetzt sammelt der Verein unverbindliche Absichtserklärungen, um einen Überblick zu bekommen, wie groß die Unterstützung ist. Im Falle einer Realisierung des Kaufes wird der Kreditgeber bzw. die Kreditgeberin kontaktiert, ob er oder sie noch dazu bereit wäre, einen Kredit zu stellen. Das Geld wird dann zu einem späteren Zeitpunkt leicht verzinst zurückgezahlt. Aktuell (Stand: 10.05.2023) sind 62% des benötigten Geldes zusammengekommen. 

Unter woerth8.de findet ihr noch mehr Details sowie eine unverbindliche Absichtserklärung für die Vergabe eines Direktkredits. 


Termine

Samstag, 13.05.2023, 15:30 Uhr: FC Bayern – FC Schalke 04
Samstag, 20.05.2023, 18:30 Uhr: FC Bayern – RB
Samstag, 27.05.2023, 15:30 Uhr: 1. FC Köln – FC Bayern