Zum letzten Wiesn-Wochenende meinte es Petrus nochmal außerordentlich gut mit uns. Sowohl die zahlreichen Wiesn-Gänger als auch die Streetworkbus-Sunshine-Gammler durften sich über beinahe sommerliche Temperaturen und blauen Himmel freuen. Nachdem die Freunde der Theresienwiese nacheinander am Bus eintrudelten, ging es für beide Parteien zu ungewohnt später Zeit zum Stadion, aber so ein Bierdurst ist eben auch einfach etwas herrliches. Mit dabei auf der Fröttmaninger Flaniermeile aka Esplanade 13 Freunde aus San Benedetto, drei aus Jena und einer aus Bochum.
Welche Mission unsere Mannschaft für das heutige Spiel hatte, war derweil natürlich klar. Selber weiter auf Rekordkurs bleiben und Hoppenheim schön zurück in den Tabellenkeller schießen. Das klappte auch absolut zufriedenstellend. Ein packendes Fußballspiel sieht zwar anders aus, aber man kann unserer Elf wirklich keinen Vorwurf machen. Hoppenheim sah offensiv keinen Stich gegen unsere Hintermannschaft und nach Riberys zweitem Treffer direkt nach der Halbzeit war der Drops mehr als gelutscht. Souveräne Vorstellung ohne unnötige Körner zu verschießen.
Hätten die Spieler gewusst, dass sie heute ein solcher Spaziergang erwartet, hätten sie nach dem Minsk-Spiel ja vielleicht erst zwanzig Sekunden später mit der Regeneration begonnen. Leider wollte so keiner die Kraft aufbringen, mal kurz ein paar Schritte in Richtung Kurve zu gehen oder dorthin zu winken und sich so für die Unterstützung zu bedanken. Der Fanclub FC Bayern WorldWide kommentierte dieses Verhalten mit einem Spruchband: „Wir fahren 2000 km nach Minsk und ihr schafft keine 20 Schritte in die Kurve?!“
Dass die Südkurve der Mannschaft nichts nachträgt wurde in beiden Halbzeiten demonstriert. Im ersten Durchgang wurde das normale Bundesligastandardprogramm gesungen. Halbzeit zwei war dann geprägt von einer sehr melodischen Liedauswahl, die dem Mob richtig Lust machte. Coole Lieder, teilweise auch mit etwas mehr Text und die Kurve dreht darauf ab? Was will man mehr?
Eine Kurve frei von Stadionverboten wäre noch eine schöne Sache. Werden wir wohl leider nicht mehr erleben. Nicht besser ergeht es unseren Freunden aus Bordeaux. Auch dort müssen nun wieder ein paar Fans mehr vor den Stadiontoren stehen. Wir zeigten uns per Spruchband solidarisch. Dass die Französischkenntnisse ein wenig eingestaubt waren, werden uns die Jungs und Mädels von Girondins sicher nachsehen.
Mit weiteren drei Punkten im Gepäck ging es nach dem Spiel gemeinsam mit unseren Gästen in die Räume, um den Tag locker ausklingen zu lassen.
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