Die Pokalwettbewerbe diese Saison werden irgendwie immer mehr zu einem Duplikat der letzten. Im Europapokal treffen wir wieder auf ZSKA und die Citizens und der Pokal führte uns auswärts wieder nach Hamburg. Nicht gerade ein Los, das Begeisterungsstürme auslöst, aber angesichts der Tatsache, dass uns mit dem HSV doch eine innige Rivalität verbindet, hätten es schon ein paar Mitfahrer mehr sein dürfen.
Letztendlich verlief der Aufenthalt in der Hansestadt unspektakulär. Zum Einlaufen der Mannschaft präsentierte die Heimseite rund um Poptown eine ansehnliche Choreo, bei der zuerst eine Blockfahne in tristem Grau die negativen Begleiterscheinungen des Fanseins aufzeigten. Bröckelnde Identifikation, Verkauf des Stadionnamens, Medienhetze, Verbote, Repression und Einschränkungen. Das grau in grau wich einer bunten Blockfahne, welche in prallen Farben aufzeigte, warum man trotzdem am Ball bleibt: Die Liebe zum Verein und die Freunde, mit denen man diese auslebt.
Danach riss die Heimseite keine Bäume mehr aus, was aber auch nicht weiter erstaunlich war, denn Robert Lewandowski nahm den Schwarz-Weiß-Blauen unter Mithilfe von Heiko Westermann schon nach wenigen Minuten jegliche Hoffnung auf die Pokalüberraschung. Spätestens Alabas Treffer kurz vor der Pause besiegelte dann das Weiterkommen. Erwähnenswert wären im weiteren Spielverlauf noch zweierlei Kleinigkeiten. Es ist schon fast traurig mitanzusehen, wie der Treffer zum 1:3 von den HSV-Fans auf den Tribünen gefeiert wurde. Leute, das Tor war reine Makulatur. Zeigt mal ein bisschen Würde. Ihr seid doch sogar Europapokalsieger. Ein weiterer HSVer verlor dann noch die Contenance und sagte Franck Ribery auf dem Rasen noch schnell hallo. War jetzt sicher nicht die feine englische Art, aber man braucht es auch nicht unnötig aufbauschen. Der junge Mann wollte unsere Nummer 7 ja zu keiner Zeit verletzen oder sonst was tragisches. Ihm jetzt dafür eine saftige DFB-Strafe umzulegen, die sich an ein mittelständisches Unternehmen richtet (Die Fußballer beim HSV sind ja mittlerweile auch kein e.V. mehr) und ihn vermutlich in die Privatinsolvenz schickt, ist da doch mehr als krass übertrieben. Die öffentliche Ächtung, die er grade erfährt, wird an Strafe mehr als genug sein.
Unsere Kurve legte derweil über die 90 Minuten keinen besonders bemerkenswerten Auftritt hin, alles andere wäre an einem Mittwochabend in Hamburg auch eine echte Überraschung gewesen. Gleichzeitig waren aber die Sitzplätze heute sehr motiviert und mehrfach gut am mitmachen und das neue Lied „Ist der Weg noch so weit“ ging auch recht gut rein. Hat also irgendwie schon Spaß gemacht und mehr braucht man auch nicht schreiben.
So ging also das zweite Spiel beim HSV innerhalb weniger Wochen besser über die Bühne als beim Unentschieden in der Liga. Auf dem Weg nach Berlin müssen wir in der nächsten Runde, das Urlaubskonto nicht weiter belasten und dürfen bei einem Heimspiel gegen Braunschweig aufs Viertelfinale warten.
Ein Dankeschön geht an die anwesenden Freunde vom FCSP und aus Bochum.
Bilder vom Pokalspiel findet Ihr hier.