Nach dem gelungenen Europapokalauftakt gegen Moskau stand das Auswärtsspiel in Gelsenkirchen auf dem Programm, zu dem wir größtenteils auf drei Busse verteilt anreisten. Einige Leute unterstützten vor dem Spiel noch die Freunde in Bochum gegen Aalen, die Busbesatzungen mussten darauf allerdings aus Zeitgründen verzichten, da am heutigen Tag eine kleine Choreo im Gästeblock auf dem Programmplan stand. Hierzu zeigten wir mittels einer, der Größe des Gästeblockes angepassten, rot-weißen Blockfahne das Gründungsjahr unserer Südkurve – 1972 – und untermauerten mit dem dazugehörigen Spruchband – FOREVER SÜDKURVE –, dass ein Ende selbiger trotz aller Widrigkeiten undenkbar ist. Insgesamt gab die Choreo ein wirklich schönes, geschlossenes Bild ab – Danke an alle Helfer! Angeheizt von zwei Vorsängern legte die Südkurve daraufhin auch einen durchaus annehmbaren Auftritt hin. Der Gästeblock zog gut mit und die Mannschaft erledigte auf dem Rasen ihr Übriges, so dass nach einem Doppelschlag in der 21. und 22. Minute die Schalker bereits erlegt und bereit zum Ausweiden waren. Infolgedessen war die Stimmung auf Heimseite über weite Strecken des Spiels auch eher mau. Erst gegen Ende des Spiels kam eine „Scheiß drauf, jetzt erst recht“-Stimmung im Bereich der Ultras GE auf, die somit in den letzten Minuten ziemlich befreit und schön anzusehen noch ganz gut Alarm machten. Selbige leiteten den Spieltag mit einem Protestmarsch bezüglich der bekannten Vorfälle des Saloniki-Spiels, an dem sich nach eigenen Angaben ca. 2500 Leute beteiligten, ein. Zudem wurde das Spruchband „Sitzer absetzen!“ gezeigt, wobei es sich bei Sitzer um den Einsatzleiter der Polizei handelt, der das Vorgehen beim Saloniki-Spiel zu verantworten hat. Von unserer Seite wurde die Thematik ironisch mit dem Spruchband „Prügelnde Horden, beleidigte Leberwurst. Staatstragende Institution?“ kommentiert. Eine weiteres Problem in der Schalker Fanszene scheint offensichtlich ein erheblicher Mangel an attraktiven Junggesellen zu sein. Anders ist es nicht zu erklären, dass sich die gleiche Schweinchenvisage in Ultras Nürnberg Jogginghose nicht nur vor dem Spiel die Nase an der Plexiglasscheibe plattdrückt, um ein schönes Foto von uns zu machen (das kennen wir ja in ähnlicher Form auch aus Hamburg), nein, sie suchte auch in der Halbzeitpause und direkt nach Abpfiff mit Hilfe ihrer Handykamera nach der großen Liebe. Dabei war sie allerdings auch nicht alleine. Auch der Fotograf der Nordkurve übte sich mal wieder im Portraitaufnahmen-Machen. Und täglich grüßt das Murmeltier.
Nach einer überzeugenden Leistung sowohl auf dem Platz als auch auf den Rängen, machten wir uns nach dem Spiel ohne weitere Vorkommnisse auf den Heimweg. Bedanken möchten wir uns an dieser Stelle selbstverständlich bei den anwesenden Gästen, einem Auto aus Sankt Pauli und unzähligen BochumerInnen! Erwähnenswert vielleicht noch, dass einem unserer Busse aufgrund einer gesprungenen Frontscheibe (ein kleines Vollbremsungs-Malheur im Stop & Go auf dem Hinweg, Gott sei Dank ohne größere Personenschäden!!) kurzzeitig die Abfahrt untersagt wurde. Als den anwesenden Polizisten allerdings bewusst wurde, dass somit alle drei Ultra-Busse die Abreise verweigern und der ersehnte Feierabend in weite Ferne rücken würde, stellte sich die professionelle Klebebandkonstruktion auf der Frontscheibe doch ziemlich schnell als verkehrstauglich genug heraus. Ultras! No Carglass! 😉
Bilder vom Schalke-Spiel findet Ihr wie immer auf der Südkurvenseite.