FC Ingolstadt – FC Bayern 1:2

Ja, mir san mit’m Roller da. Frei nach dem Hit der Wachauer Buam interpretierten über 100 Südkurvenaktivisten das Spiel in Ingolstadt als optimale Gelegenheit, den Ruf als nördlichste Stadt Italiens mal wieder auszuleben. Also rauf aufs motorino, die Vespa oder auch rein in die Ape und raus aufs Land bzw. in ein Ingolstädter Gewerbegebiet. Quasi unfallfrei ging es über Bundes- und Landstraße, erst jeder für sich und später dann im großen Corteo. Bayern Monaco in trasferta!

Gelungene Aktion, die ein bisschen Pep (höhö) in das ansonsten denkbar unspektakuläre Auswärtsspiel brachte. Auch wenn der vierte Meistertitel in Folge (Rekorde, Rekorde, Rekorde) noch nicht ganz unter Dach und Fach war, konnte niemand noch ernsthaft daran zweifeln, dass nächstes Wochenende Philip Lahm die Schale in Empfang nehmen würde.

Megasouverän war es am Ende dann nicht, da kurz vor Ende das knappe 2:1 nochmal gehörig in Gefahr kam, andererseits hätte dank des Überraschungserfolgs der Frankfurter Eintracht auch ein Unentschieden zum vorzeitigen Titelgewinn gereicht.

Den Ingolstädtern war es auch herzlich wurst, sie leiteten das Spiel mit einer Choreo ein und feierten anschließend das überraschend gute Abschneiden ihrer Mannschaft. Kein sympathischer (Retorten-)Verein, aber ein erstaunlich gutes Abschneiden der Mannschaft, an dem der Trainer wohl auch einen gehörigen Anteil hatte. Der hat vom Ingolstädter Audi-Projekt genug und widmet sich jetzt zukünftig einer Marketingmaßnahme, die nochmal wesentlich mehr Budget zur Verfügung hat und wie Hasenhüttl selbst auch ursprünglich aus Österreich kommt. Auch wenn der liebe Ralph mal ein paar Buden für die Bayern Amateure gemacht hat, bei Red Bull wünschen wir ihm mal überhaupt kein Glück. Den Spruchbändern nach gilt das auch für einige Gruppen der Ingolstädter Kurve.

Auf unserer Seite herrschte neben heftigstem Sonnenschein (so italienisch sind wir auch wieder nicht, dass wir nicht doch über gutes Wetter schimpfen können) eine eher durchschnittliche Auswärtsstimmung. Nächstes Jahr wird sich keiner mehr so richtig dran erinnern können und deshalb wollen wir sie hier auch nicht episch breittreten. Sie passte auf jeden Fall ganz hervorragend zu den anschließenden kleinen Feierlichkeiten mit der Mannschaft. Die Jungs waren wohl noch etwas geknickt vom Ausscheiden im Europapokal und so blieben die großen Freudentänze ebenso aus wie generell die großen Emotionen. Wer will einem das beim vierten Erfolg in Folge, der quasi ab Mitte der Hinrunde absehbar war, aber auch wirklich verdenken. Ist halt so wie es ist.

Die Auswärtssaison war damit beendet. Weit nach Hause hatte es auch niemand. Es durfte angestoßen werden, denn auch im Sommer 2016 gilt: Deutscher Meister wird nur der FCB!

Bilder vom Spiel gibt es hier.