FC Bayern – Shakhtar Donezk 7:0

Nach zwei Minuten dürften selbst die größten Zweifler beruhigt gewesen sein, ein Mann mehr auf dem Feld und Elfmeter sind nicht allerschlechteste Ausgangspositionen für einen eingängigen Europapokalabend. Was dann die folgenden 88 (für jeden Witz über die Zahl will ich ein Bier) Minuten folgte, hätten wir als Kulturbanausen gut für eine Reinszenierung von Yasmina Rezas Theaterstück „Der Gott des Gemetzels“ halten können, so derbe wurden die Gäste aus der Ukraine abgefertigt. Die sparten ihrerseits nicht an Nicklichkeiten und Tritten, was man normalerweise einmal nachsehen könnte, wenn sie denn eben folgenlos für die Getretenen geblieben wären. So nervt es schon grob, wenn nach einem derart deutlich verlaufenem Spiel mit Franck Ribery einer der Publikumslieblinge auf der Versehrtenliste steht. Erfreulich hingegen, dass sich mit Holger Badstuber ein anderer Sympathieträger einmal beim Torjubel versuchen durfte, war ja nach eigener Aussage eher Neuland für ihn.
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Shakhtar Donezk – FC Bayern 0:0

Diesmal bescherte uns die Losfee die Ukraine. Normalerweise eine richtig interessante Destination, unter den momentanen Vorzeichen blieben dann aber doch ein paar Fragezeichen stehen. Im Winter in der Ukraine? Brauchen wir da noch eine Bärenfellmütze und Thermounterwäsche? Und viel wichtiger: Wie sicher ist denn, ob das Spiel auch wirklich in Lemberg ausgetragen wird? Als sich zwei Wochen vor Abreise die Kampfhandlungen im Osten der Ukraine wieder intensivierten, hielten viele eine Verlegung in ein anderes Land gar nicht mehr für unwahrscheinlich. Meldungen von Angriffen auf St. Etienne-Fans beim letzten Vorrundenspiel in Kiew mit Schreckschusswaffen, Messern und Eisenstangen warfen darüber hinaus die Frage auf, mit was wir in Lviv so zu rechnen haben würden. Dass Gästefans da nicht per se willkommen sind, wussten wir ja schon von den Erlebnissen der Dortmunder und auch von Berichten aus Bilbao. Am Ende war dann aber alles wieder FC Bayern-like. Das Phänomen, im Europapokal seit Jahren ohne größeren Ärger durch die Lande zu reisen, hat weiterhin Bestand.
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