NullAchtNeun statt 08/15: Was man damit alles hätte bezahlen können …

In regelmäßigen Abständen bekommen wir Fans von Vereinsverantwortlichen vorgehalten, was der Verein mit den für Verbandsstrafen für Pyro aufgewendeten Geld alles machen könnte. Dabei fällt immer wieder unter den Tisch, dass diese Strafen auf einem Regelwerk basieren, das sich die Vereine über ihre Interessenvertretung (DFL) und ihren Verband (DFB) SELBER geben. Was ist jetzt ursächlich für die Höhe der zu tätigenden Strafzahlungen: Fans, die ihrer Leidenschaft auf eine Jahrzehnte lang weltweit übliche Art und Weise Ausdruck verleihen, oder Vereine und ihre Verbände, die diese Praxis kriminalisieren wollen und deswegen in einer Art Paralleljustiz sich selber sinnlosen Strafen für dieses bis dato unproblematische Fanverhalten unterwerfen? Einen der traurigen Höhepunkte dieser Kontroverse lieferten die Verantwortlichen von Eintracht Frankfurt, die die Verbandsstrafen von einer virtuellen Spende für gute Zwecke abziehen wollten und damit nicht nur die Fans, sondern auch todkranke Menschen in Geiselhaft nahmen. Schändlich. Etwas subtiler arbeiten da unsere Funktionäre, die aber ebenfalls die Frage in den Raum stellen, was man mit dem Geld alles hätte machen können. 130.000 Euro haben sich da beim FC Bayern anscheinend angesammelt. Für einen normalen Bürger ein ganzer Batzen Geld. Und für den FC Bayern, der in der Regel mit nem Haufen Geld hantiert, dem ein oder anderen Spieler saftige Gehälter zahlt und dabei auch mal den ein oder anderen Fehlgriff tätigt? Der Sportbild kann man entnehmen, dass die Verantwortlichen unseres Vereins in einem dubiosen Zinsgeschäft Millionen verzockt haben (http://sportbild.bild.de/SPORT/bundesliga/vereine/fc-bayern-muenchen/2012/11/21/bayern-verzockt-millionen/zins-geschaeft-kostet-die-bayern-millionen.html). Das soll nicht heißen, dass 130.000 Euro wenig Geld wären. Trotzdem sollten die Relationen gewahrt bleiben. Und der ein oder andere sollte sich überlegen, ob man mit dem Thema Geldverschwendung sich vielleicht nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen und vielleicht nicht unbedingt die Moralkeule zu sehr schwingen sollte.

Was man mit dem Geld alles hätte machen können …