FC Bayern – SC Paderborn 4:0

Hätte uns vor drei Jahren einer erzählt, dass wir mal an einem Dienstagabend zum Klassiker gegen Paderborn nach Fröttmaning rausfahren, hätten wir wahrscheinlich erwidert, dass uns die Losfee im DFB-Pokal dann immerhin ein Heimspiel beschert hätte. Mit einer Begegnung in der Bundesliga unter dem Vorzeichen einer Tabellenführung der Ostwestfalen hätte wohl kaum einer gerechnet. Das Label Spitzenspiel, das die Medien der Partie im Vorfeld verliehen, trug der Kick allerdings zu Unrecht. Der große FC Bayern brauchte keine 15 Minuten, um die Verhältnisse wieder zurecht zu rücken. Götze und Lewandowski nahmen dem Aufsteiger schnell den Wind aus den Segeln. Lediglich eine mangelhafte Chancenauswertung verhinderte, dass bereits in Halbzeit 1 ein sehr deutliches Ergebnis auf der Anzeigetafel aufleuchtete. In der gemächlicheren zweiten Hälfte dauerte es dann eine ganze Weile bis abermals Götze das Spiel endgültig entschied. Das standesgemäße 4:0 besiegelte dann die Geschichte vom sympathischen Aufsteiger, der sich an die Tabellenspitze aufschwingt.

Deutscher Meister wird eben nur der FCB, auch wenn wir die Spitzenreiterrolle heute schon etwas vorzeitig feierten, als die Mainzer noch vom ersten Platz grüßten. Dank einem Tor der Frankfurter Eintracht wurde aber auch dieses minimale Manko noch während der 90 Minuten am Dienstag korrigiert. Der mangelnde Überblick über die Spielstände in den anderen Stadien ist aber auch das Einzige, was man der Südkurve heute vorwerfen kann. Egal ob man sich am Nachmittag vom Wiesntisch oder von der Arbeit loseisen musste, in Halbzeit zwei feierten alle zusammen den FC Bayern und die Sauferei mit dem Boazn-Lied, dass heute richtig stark durchs Stadion klang. Der erste Durchgang war zuvor mit einigen älteren Liedern gestartet worden, bevor nach 25 Minuten der neue Gassenauher „Immer vorwärts FCB“ angestimmt wurde. Abgesehen von einer kleinen Unterbrechung durch einen Schlachtruf ging dieses Lied dann auch bis zur Halbzeit immer weiter locker von den Lippen. Richtig cool, wenn man die Möglichkeit hat, sich mal wirklich in ein Lied reinzusingen – wenn es abebbt und wieder lauter wird. So kann ein Lied wirklich die Stimmung in der Kurve transportieren, sich mal an das Geschehen auf dem Spielfeld anpassen und in einer lahmen Phase bei den Spielern auch einen Kontrast dazu bieten. Man kann sicher streiten, ob man den Gesang ganz so lange tragen musste, aber ganz zweifellos wurde es immer wieder laut und die Beteiligung blieb bei wechselnder Intensität durchgängig hoch. Was kann man von einem Fangesang mehr erwarten?
Wie schon gegen Manchester stiegen auch mehrfach der Mittel- und Oberrang in die Unterstützung ein. Sehr cool, wir sollten versuchen, das dauerhaft zu etablieren, um so bei bestimmten Liedern noch mehr Leute mitzunehmen.
Ihr seht also, die Tendenz ist durchaus positiv. Auch wenn wir sicher auch wieder schlechtere Auftritte haben werden, liegen die grauesten Zeiten hinter uns. Heimspiele können Spaß machen – ganz unabhängig vom Gegner. Wenn die Südkurve ihre Gemeinschaft und den FC Bayern feiert, ist scheißegal, wer hier gastiert. Dann wird jede Begegnung zum Highlight. Und gewinnen tun wir ja auch noch sowieso…

An sich also alles prima? Vieles passt momentan wirklich, Wermutstropfen werden aber trotzdem immer wieder in unsere an sich so leckere Maß gekippt. Drei Südkurven-Aktivisten erhielten in letzter Zeit Post aus Nürnberg und damit ein bundesweites Stadionverbot. Die SV’s haben allerdings nichts mit einem Spiel zwischen Bayern und den Franken zu tun, sondern lediglich mit einem Vorfall am Nürnberger Hauptbahnhof, weshalb man durchaus diskutieren könnte, wieso der FCN überhaupt ein Stadionverbot aussprechen kann. Man könnte auch darüber lamentieren, dass es bisher nur Ermittlungen gibt, die Vorwürfe recht hanebüchen daher kommen, man gar nicht erklären kann, wieso jetzt eigentlich gegen die drei ermittelt wird, etc. pp. Das wollen wir uns an dieser Stelle aber sparen. Manches nimmt man mittlerweile einfach hin. Wir sprechen deshalb einfach nur nochmal, wie schon im Stadion , unsere Solidarität mit den Jungs aus: „Wer durchhält ist auch echtem Holz – Stabil blieben, Jungs“. Auch RFM hatte noch Soli-Grüße an ihren Diffidato: „Auch wenn sie dich erneut aus unserer Mitte reissen – wird deine Liebe ewig Bayern München heissen! – Durchhalten Benne“

Ihr seht also: sehr viel positives in diesem Bericht, leider auch negatives. Lasst uns auf das Gute aufbauen und gegen das Schlechte zusammenstehen.

Südkurve – Tifo und Zusammenhalt!

Bilder vom Heimspiel gegen Paderborn findet Ihr hier.