FC Bayern – Arsenal FC 1:1

Heute kann man mal eins vorneweg schieben: Es war schon echt erbärmlich, wie schlecht die Südkurve heute besucht war. Wenn wir selbst unterwegs sind, denken wir uns doch auch oft, „Oida, hier ist ja gar nichts mehr los. So eine lahme Heimkurve.“ Ist die Heimspielstimmung nicht das Aushängeschild einer Fanszene? Klar, die Karten sind sehr teuer. Klar, die Sache mit dem Blockzugang ist mehr als nervig. Aber erklärt das wirklich, wieso die Kurve so leer wirkte?

Die Stimmung dann heute eher ungewöhnlich. Man kann gar nicht sagen, dass es richtig schlecht gewesen wäre. Aber Abwechslung war doch eher Mangelware und manche Lieder, die in letzter Zeit eigentlich recht gut kamen, wie zB das „Na Na Na Na, Hey Hey Hey Goodbye“, waren eher Rohrkrepierer. Schon seltsam manchmal.

Auf dem Rasen verwaltete die Mannschaft in Halbzeit eins relativ souverän den zwei Tore Vorsprung aus dem Hinspiel. Selbst mit dem letzten Arsenal-Spiel im Hinterkopf hatte man da zu keiner Zeit ein unruhiges Gefühl. In der zweiten Hälfte durfte sich dann Thomas Rosicky mal wieder in Deutschland präsentieren. Irgendwie denk ich immer, der müsste doch langsam altersschwach werden und dann ist der aber immer noch erst 33. Viel brachte er den Gunners nicht. Da half der Schiri schon mehr, der großzügig ein Foul übersah, und Podolski so die Möglichkeit gab, Schweinis zwischenzeitlichen Führungstreffer zu egalisieren. Es kam nochmal etwas Würze in die Partie, letztendlich blieb es aber beim Unentschieden – auch weil Thomas Müller seine Elfer-Chance nicht nutzte.

In der Südkurve zeigten wir zur Halbzeit noch ein kurzes Spruchband: „Kämpa Showan“. Dieser Spruch taucht derzeit in vielen Kurven Deutschlands und Europas auf und ist Showan Shattak, einem Fan von Malmö IF gewidmet. Showan wurde beim Weggehen von Nazis aufgrund seines politischen Engagements niedergestochen, liegt seither im Koma und kämpft mit dem Leben. Natürlich wünschen auch wir ihm alles Gute und hoffen, dass er wieder auf die Beine kommt.

Zu guter letzt noch ein paar Worte zu dem Spruchband an diesem Tag, das in Zeiten des Internetjournalismus dann aber die meiste mediale Aufmerksamkeit auf sich zog:
Irgendwann wurde während des Spiels in Block 218 ein „Gay Gunners“-Plakat hochgehalten. Unsere Meinung zu homophobem Blödsinn dürfte ja bekannt sein. Wir verstehen halt nicht, warum es einem so wichtig ist, mit wem erwachsene Menschen in die Kiste steigen und noch weniger, wie man daraus irgendwelche Beleidigungen konstruieren kann. Die Zeichner werden sich dann, als sie abends wieder in ihren Bettchen lagen, schnell noch zu ’nem Lesben-Porno einen runtergeholt haben. Da ist gay dann nämlich plötzlich wieder ziemlich geil. Kopf einschalten, Leute.

In diesem Sinne: Hände über die Bettdecke und gute Nacht. Europapokal gibt’s wieder in der ersten April-Woche.

Die Bilder vom Heimspiel gegen Arsenal findet Ihr hier.