FÜR FANGERECHTE ANSTOSSZEITEN – GEGEN MONTAGSSPIELE

SERVUS BAYERNFANS,
seit Anfang der Saison geistern Pläne durch die Fußballwelt, mit der Neuvergabe der Fernsehrechte zur übernächsten Saison in der Bundesliga Montagsspiele einzuführen, inzwischen sind 5 Montagsspiele Teil der Ausschreibung. Hintergrund davon ist, dass die Einnahmen aus den TV-Rechte als panische Reaktion auf die englischen Fernsehgelder gesteigert und dafür den TV-Sendern mehr Spiele zu unterschiedlichen Zeiten geboten werden sollen. Gerne wird auch argumentiert, man brauche Flexibilität bei der Spielansetzung, um Mannschaften, die an internationalen Wettbewerben teilnehmen, mehr Regenerationszeit bieten zu können.
Im Klartext heißt das, dass gerade die Fans von Mannschaften, die in der einen Woche für Europapokalspiele unterwegs sind, in der folgenden Woche nochmal Urlaub nehmen sollen bzw. müssen, wenn sie ihre Mannschaft beim Bundesligaspiel am Montag Abend sehen wollen.

Für uns Fans wird die Situation umso schwerer, da die Spiele auch immer kurzfristiger von der DFL angesetzt werden und inzwischen nicht einmal dann als sicher gelten können. In Zukunft darf der Fanclub dann seinen Bus zum Heimspiel kurzfristig auf Montag Abend verlegen und versuchen Busplätze und Eintrittskarten zu verteilen. Diese Problematik betrifft UNS alle. Die Belange der Fans spielen bei Überlegungen zu Spielansetzung keine Rolle, vieles dreht sich darum, immer mehr Geld aus der Fernsehrechtevermarktung zu gewinnen. Dabei sind die Fans im Stadion ein wichtiger Teil des Fußballs und der hiesigen noch vorhandenen Stadionkultur.

Am 32. Spieltag dieser Saison wird die Partie Werder Bremen gegen VfB Stuttgart an einem Montag ausgetragen. Nicht nur, dass damit entgegen bisheriger Verlautbarungen und geltender Verträge bereits in dieser Saison ein Spiel der ersten Bundesliga Montags angepfiffen wird und die DFL damit zeigt, was sie von geltenden Verträgen hält und wie leicht hanebüchene und spontane Abweichungen möglich sind (So. 19:30, Montag 20:30, 2. Liga Montags 18:30), sondern auch, dass es speziell diese Partie trifft, in der auswärtige Fans eine vergleichsweise sehr weite Anreise zu bewältigen haben, zeigt wohin die Reise geht. Für den ein oder anderen spielen wir Fans zwischen Wünschen von ZIS und Sky keine Rolle mehr…

FÜR FANGERECHTE ANSTOSSZEITEN – GEGEN MONTAGSSPIELE

Spieltaginfos 28. Spieltag FC Bayern – SG Eintracht Frankfurt

Der Sperrbezirk wird am Freitag ab 19:00 Uhr geöffnet sein. Es erwarten Euch unter dem Motto „München, nördlichste Stadt Italiens“ bayerisch-italienische Schmankerl.

Samstag treffen wir uns um 11:00 Uhr wie gewohnt am Streetworkbus, wo sich auch für DAS HERZ SCHLÄGT ROT angemeldet werden kann. Es gibt von der Schickeria panini und tramezzini, sowie passend dazu Borghetti von den Munichmaniacs.

Nach dem Spiel hat der Sperrbezirk geöffnet.

FC Bayern – Juventus FC 4:2

Wow, what a match! Gestockter Atem, Ausgleich in letzter Minute, harte Tor-Pogos. Das war Europapokal in seiner reinsten Form. Das sind die Momente, in denen einseitige und langweilige Bundesligakicks keine Rolle mehr spielen.
Wahrscheinlich ist mittlerweile schon alles geschrieben worden, was man über die 120 Minuten Fußball zu Papier bringen kann. Über Defensivschwächen, kluge Wechsel, schlechte Wechsel und natürlich Arturo Vidal. In Form von blauen Flecken, die wir uns beim Torjubel nach Thomas Müllers 2:2 holten, bekam auch jeder noch sein persönliches Souvenir mit nach Hause. Weiterlesen

1. FC Köln – FC Bayern 0:1

So, liebe Damen und Herren, sicher ist jeder schon gespannt wie ein Flitzebogen auf die wilden Abenteuer der Südkurve München beim Auswärtsspiel. Mit höchstem Europapokalfieber ging es per Bus in Richtung Domstadt, wo nicht nur eine Bannmeile für die Diffidati und übler Kartenterror nervten, sondern durch die späte Ankunft auch nochmal ein Hauch von Hektik aufkam.

Dafür wurden wir zum Einlaufen der Mannschaften das zweite Mal diese Saison mit raderdollem rheinischen Dialekt beglückt, da die Südkurve Köln die DFL dran erinnerte, dass bei vernünftigen Anstoßzeiten auch die Stadien voll sind. Einer Aussage, der wir natürlich vollkommen zustimmen, auch wenn der FC Bayern am ausverkauften Haus heute sicher auch so seinen Anteil hatte. Weiterlesen

Neues von unseren Freunden

ULTRAMARINES BORDEAUX:


0:4 beim fast schon sicheren Absteiger aus Toulouse. Dieser leblose Auftritt vor 2 Wochen hatte vor allem für einen schwerwiegende Folgen: Willy Sagnol wurde nach knapp 2 Jahren dals Trainer des FCGB entlassen. Die Nachfolge tritt Ex-Spieler Ulrich Rame an, der von 1997 bis 2010 den Kasten von Girondins hütete. Das Debüt des 43-jährigen war dann eher mäßig gelungen, denn trotz einer späten Führung durch Diego Contento konnte der Vorsprung nicht gehalten werden und man musste sich mit einem 1:1 gegen Bastia zufrieden geben. Somit bleibt es weiterhin bei 6 Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze, seit 5 Spielen wartet man auf einen Sieg.
Keine guten Voraussetzungen also für das Gastspiel des FCGB am Freitag in Monaco. Man wird abwarten müssen, wie sich das Team in den nächsten Wochen gegen Monaco, Marseille, Angers und Paris schlägt.

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Fankongress 2016 in Hannover

Berlin, den 30. März 2016 – Rund einhundert aktive Fans, von Szenen der verschiedensten Fußballvereine der 1. bis 4. Spielklasse Deutschlands entsandt, sind am Karsamstag in Hannover zusammengekommen und haben mit Vereinsverantwortlichen aus dem ganzen Land über eine neue Form des Dialogs wie auch über inhaltliche Themen debattiert.

Nachdem der 2007 ins Leben gerufene Fandialog unter der Federführung des DFB über all die Jahre praktisch ergebnislos verlaufen war, hatten alle daran beteiligten Fanorganisationen im letzten Herbst jene Gespräche aufgekündigt. Mit dem neuerlichen Anlauf wollen die bundesweit tätigen Fanbündnisse ProFans und Unsere Kurve zeigen, dass ihnen an einem ergebnisorientierten Dialog mit Verantwortlichen des deutschen Fußballs sehr gelegen ist.

So ging es in Hannover darum, festzustellen, wo gemeinsame Interessen und Standpunkte im Spannungsfeld zwischen Fankultur und Vereinszielen liegen. Während etwa zur Frage der Kommerzialisierung des Fußballs durchaus unterschiedliche Ansprüche bestehen, herrschte weitestgehende Einigkeit darüber, dass der gesellschaftliche, aber auch der kommerzielle Wert der gelebten Fankultur für den deutschen Fußball weitaus höher ist, als ihr allem Anschein nach durch den DFB zugemessen wird.

Auch in der Frage zur Vorstellung eines gelungenen Spieltages konnten Gemeinsamkeiten herausgearbeitet werden. Darüber hinaus führte der gemeinsame Dialog zu mehr Verständnis für abweichende Positionen, die sich aus der jeweiligen Berufs- bzw. Fanrolle ergeben. Von Seiten der Fans war es ein Anliegen hervorzuheben, dass sie es als Fußballfans leid sind, vor allem auswärts, als Sicherheitsrisiko wahrgenommen zu werden, da diese Sicht alle Maßstäbe der Wirklichkeit verzerrt. An dieser Stelle spielte insbesondere das Thema Kollektivstrafen, verordnet durch den DFB, eine besondere Rolle. Kollektivstrafen, so der einhellige Tenor der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, widersprechen nicht nur rechtsstaatlichen Grundsätzen, sondern erfüllen ebenso wenig ihren Zweck. Die gängige Praxis des Verhängens von Kollektivstrafen durch das Sportgericht des DFB, nach tatsächlichem oder auch nur empfundenem Fehlverhalten einzelner Zuschauer, gehört daher dringend infrage gestellt.

Die den Kongress tragenden Fanorganisationen rufen zu einer gesellschaftlichen Debatte über diese bis dato gängige Praxis des DFB auf und fordern die Abschaffung von Kollektivstrafen, die Fans in Sippenhaft nehmen und Vereine für das Handeln Einzelner verantwortlich machen.

Fans wie auch Vereinsverantwortliche sind sich einig, den Austausch weiterführen und diese Plattform als festes Instrument des Dialogs etablieren zu wollen. Dazu ist bereits eine Nachfolgeveranstaltung im Herbst dieses Jahres ins Auge gefasst.

ProFans und Unsere Kurve, 30.3.2016